WEIL WIR DIE WELT LIEBEN Die Zukunft der Logistik muss nachhaltig sein. Unser Ziel lautet: null Emissionen bis 2050. Diesen Weg gehen wir gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern. dhl.com/gogreen . r a m e W i i t ä t i s r e v n U - s u a h u a B r e d t i m n o i t a r e p o o K n i d n a t s t n e e n g a p m a K e s e D i

i nhalt In dieser Ausgabe Lebensretter Ausgabe 4 . 2019 Die Verbandszeitschrift 7 Nachrichten · Weltkonferenz zur Prävention gegen das Ertrinken in Südafrika 8 Topthema · Neue Prüfungsordnung ab 1. Januar 2020: Sicher Schwimmen können rückt in den Mittelpunkt 13 Ausbildung · Tagung DLRG und Schule im Mai 2020 Die wohl größte Zusammenkunft von Mitgliedern in der Geschichte des 16 14 Aktuell · Neues Design für DLRG-Internetseiten Verbandes fand Ende November in der neuen Indoor-Wasserwelt Rulantica 15 Aktuell · NIVEA-Preis für Lebensretter in Hamburg vergeben 16 Aktuell · 3.500 Mitglieder erobern Rulantica statt. 3.500 Mitglieder eroberten noch vor der offiziellen Eröffnung die neue Attraktion vor den Toren des Europa-Parks in Rust. k r a P - a p o r u E : o t o F Jugend · Bundesjugendtag 2019: Kinderrechte ins Grundgesetz! 18 Medizin · »Von Herzensrettern und Lebensrettern« erfolgreich gestartet 17 20 Einsatz · Ausbilder Strömungsrettung auf Herz und Nieren geprüft 29 30 33 Fundraising · Treue Förderer bei Preisverleihung geehrt · Spendenshop ist online Bundesakademie · »Meine Ortsgruppe 2.0« – Veränderungen agil begegnen Sport · Deutschlandpokal: Die Weltmeister dominieren in Warendorf 34 Magazin · Vor 30 Jahren: DLRG erwacht noch in der DDR zu neuem Leben 36 Magazin · Mit Mut vom Nichtschwimmer zum Rettungsschwimmer 38 Magazin · Familienurlaub und Wasserrettungsdienst an der Ostsee Rubriken 22 Intern 23 Bundesweit 38 Impressum Neues von DLRGTube 4 Lebensretter 4 . 2019 33 Die Rettungsschwimmer aus Australien schwammen beim Deutschlandpokal allen anderen davon. Die amtierenden Weltmeister gewannen im Jahr 30 nach der ersten Veranstaltung in Warendorf deutlich vor Italien und der National- mannschaft der DLRG. 36 In ihrer Kindheit haben sie das Schwimmen nicht gelernt, doch während des Studiums in Gießen haben sie es nachgeholt: Aus den Nichtschwimmern Junior (vorn) und Zaid (hinten) sind inzwischen sogar Rettungsschwimmer geworden. i t l e n e R e r d n A - l e n a D i : o t o F y r r a K n i t r a M : o t o F

n achrichten Sieger von Polizei und Bundeswehr geehrt Anfang Oktober zeichnete Präsident Achim Haag im Bundes- zentrum zehn Einheiten für ihre Teilnahme am 43. Polizeiwett- bewerb im Rettungsschwimmen aus. Der jährlich ausgeschrie- bene Wettbewerb, an dem Polizeieinheiten der Länder und der Bundespolizei teilnehmen, soll die Schwimm- und Rettungs- schwimmausbildung fördern. Jede Ausbildungs- und Einsatz- einheit sowie Ämter und Dienststellen können teilnehmen. z l o D r e h p o t s i r h C : o t o F In seiner Rede lobte Haag das über den normalen Polizeidienst hinausgehende Engagement. Ferner ging er auf das Problem Position zur Seenotrettung Die »Seenotrettung im Mittelmeer sicherstellen und soli- darische Flüchtendenpolitik endlich umsetzen«, so lauten die Kernforderungen der Position, die von der Vollversammlung des Deutschen Bundesjugendringes vom 25. bis 27. Oktober einstimmig verabschiedet wurde. Die DLRG-Jugend hatte den Antrag mit in das Gremium, das rund sechs Millionen junge Menschen vertritt, eingebracht. Die Kinder- und Jugendverbände fordern von der Bundesregie- rung und den europäischen Institutionen, dass die EU-Staaten ihre internationale Verpflichtung zur Seenotrettung ausüben. Zudem soll die Rückführung von Geflüchteten in für sie un­ sichere Häfen beendet werden. Die Position im vollen Wortlaut gibt es unter: dbjr.de/positionen NEUGESTALTETE SCHAUFLÄCHE Seit Oktober erscheint der Showroom der DLRG-Materialle in Bad Nenndorf in neuer Gestalt. Die Schaufläche ist übersichtlicher und moderner geworden. Im Showroom können Kunden durch das Sortiment stöbern und sich beraten lassen sowie fast alle Artikel, die im Onlineshop angeboten werden, sofort erwerben. Öffnungs- zeiten: Mo – Fr 8:00 Uhr bis 12:30 Uhr und von 13:00 Uhr bis 17:45 Uhr. 6 Lebensretter 4 . 2019 der Bäderschließungen ein und beklagte den immer häufiger zu sehenden Investitionsstau in Kommunen. Darin bekräftigte ihn der Polizeivizepräsident der Polizeidirektion Hannover, Jörg Müller, in seinem Grußwort. Man müsse mehr auf die Kommu- nen einwirken und ihnen vor Augen führen, dass die Zahl der Badetoten gerade an unbewachten Badestellen hoch ist. »Kom- munen sind mehr in die Pflicht zu nehmen«, forderte Müller. Siegerehrung in Aachen Bereits Ende August fand in Aachen die Siegerehrung des 42. Bundeswettbewerbs »Schwimmen und Retten« für Bundes- wehr und Reservisten statt. Kapitänleutnant Uwe Sonntag vom Deutschen Bundeswehrverband hob in seiner Rede die beson- dere Bedeutung der Ausbildung im Schwimmen und Rettungs- schwimmen hervor. Mit dieser werde ein wichtiger Beitrag zur Prävention gegen den Ertrinkungstod geleistet. Jeder, der in der Lage ist, andere Menschen aus dem Wasser zu retten, sei ein »besonderes Geschenk« demjenigen gegenüber, der noch nicht so gut schwimmen kann oder sich bereits in einer miss- lichen Lage beim Schwimmen befunden hat. Um das Seminar- und Veranstal- tungsangebot immer dabei zu ha- ben, hat die DLRG-Jugend zu ihrem Bundesjugendtag ein gedrucktes Ver- anstaltungsprogramm veröffentlicht. Es bietet vielfältige Aus- und Fortbil- dungen auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Fachberei- chen. Neben Seminaren im kommen- den Jahr beinhaltet es die Gremien- termine sowie Infos zur Struktur des Bundesverbandes. Das Veranstaltungsprogramm kann im Bundesbüro unter anmeldung@dlrg-jugend.de bestellt werden. Wartungen 2020 Der Arbeitskreis IT hat für 2020 folgende Wartungstermine ge- plant: 20. bis 22. März und 13. bis 15. November. An den Termi- nen ist mit längeren Ausfallzeiten und Störungen der IT-Ser- vices zu rechnen. Daneben kann es zu weiteren Wartungen mit weniger Vorlaufzeit kommen. Eigene Aktivitäten der Webmas- ter in den Gliederungen sind nicht notwendig. Im Sommer an die Küste Rettungsschwimmer können sich seit Oktober für den Zentralen Wasserret- tungsdienst-Küste in der kommenden Saison bewerben. Eine Übersicht über die Stationen, Voraussetzungen für die Bewerbung, empfohlene Bewerbungs- zeiträume und weitere Infos gibt es online unter dlrg.de/zwrdk und in der Zeitschrift »Waterkant 2020«.

t opthema n n a m p e S i l e a h c i M : o t o F 8 Lebensretter 4 . 2019

t opthema t opthema Die traurige Realität ist: Die Schwimmfähigkeit der heran- wachsenden Generation ist zurückgegangen. Auch aus diesem Grund hat sich die DLRG dafür entschieden, das Thema »sicher Schwimmen können« in den Mittelpunkt der neu gefassten Prüfungsordnung (PO) zu rücken. Die- ses zentrale Element wurde bewusst einfach und klar formuliert, um in der Bevölkerung und im Verband schnell Akzeptanz gewin- nen zu können. Die Formulierung hat in der DLRG ihren Ausgangspunkt beim 1. Symposium Schwimmen in Bad Nenndorf im Jahr 2001. Da- rüber hinaus steht sie als Botschaft für das, was unseren Verband unverwechselbar charakterisiert: Sicherheit am und im Wasser. Es war ein langer Weg mit zahlreichen internen fachlichen und verbandspolitischen Diskussionen von diesem 1. Symposium Schwimmen bis zur endgültigen Beschlussfassung der nun überarbeiteten neuen PO. Auf der Veranstaltung vor 18 Jahren wurde bereits mit Recht kritisiert, dass beim Deutschen Jugend- Sicher schwimmen können – mit dem Freischwimmer. n n a m p e S i l e a h c i M : o t o F schwimmabzeichen (DJSA) Bronze »200 Meter Schwimmen in höchstens 15 Minuten« als Kriterium gefordert, aber in der Pra- xis so nicht abgeprüft wird. Die 15 Minuten sind zwar in den Kri- terien aufgeführt, doch letztlich muss jeder Schwimmanfänger nur 200 Meter zurücklegen, um bereits die Anforderungen für Bronze zu erfüllen. Das für die Sicherheit bedeutsame Kriterium der Schwimmausdauer aber, das durch die geforderte Zeit abge- prüft werden sollte, findet de facto keine Berücksichtigung. Da- her wurde beim Symposium festgestellt, dass der für uns als DLRG wichtige »sichere Schwimmer« erst dadurch erkennbar wird, dass er sich auch über eine Zeitdauer von 15 Minuten allei- ne ohne Hilfsmittel und damit sicher im Wasser bewegen kann. Sicher Schwimmen können Bereits 2002 wurde die Definition von Kompetenzen, die einen sicheren Schwimmer auszeichnen, in die Vereinbarung über die 10 10 Lebensretter Lebensretter 4 . 2019 4 . 2019 Gültigkeit der »Deutschen Prüfungsordnung Schwimmen – Ret- ten – Tauchen« in Verbänden und Schulen aufgenommen. Im Mit- telpunkt stand der Satz: »Sicher Schwimmen heißt, jede Situa- tion im Wasser zu beherrschen.« Die ergänzend vorgenommene Beschreibung erfolgte deshalb unabhängig von existierenden Schwimmprüfungen, um eine verbandsoffene Lösung zu ermöglichen. Sie wurde in der Folge national mit allen beteiligten Verbänden, den Vertretern der Kul- tusministerkonferenz (KMK) sowie dann auch international im Weltverband International Life Saving Federation abgestimmt und stellt sich am Ende des Prozesses aktuell wie folgt dar: 15 Minuten ohne Halt und ohne Hilfen im tiefen Wasser schwimmen können und dabei mindestens 200 Meter zurückzulegen, in Bauch- und Rückenlage schwimmen können, mindestens Paketsprung und Sprung kopfwärts beherrschen, sich unter Wasser orientieren können. Diese vier aufgeführten Kompetenzen garantieren eine hinrei- chende Sicherheit im Wasser und klären eindeutig, dass erst der künftige Inhaber eines Schwimmabzeichens Bronze als »sicherer Schwimmer« bezeichnet werden kann. Die eindeutige Positionierung und Stärkung des Themas »siche- res Schwimmen« ist die wichtigste Änderung in der neuen PO. Es erfolgten jedoch weitere wesentliche Änderungen für die ziel- gerichtete Ausbildung des Schwimmens auf der Grundlage ei- nes begründeten didaktisch-methodischen Lehr-Lernprozesses. Vorbereitende Prüfung Das Seepferdchen ist keine Schwimmprüfung, weil es nicht die Kriterien des sicheren Schwimmens er- füllt. Aus diesem Grund wurde es 2004 erstmals als eine auf das Schwimmen »vorbereitende Prüfung« in der PO bezeichnet. Bedeutsam ist es vor allem aufgrund seines hohen Aufforderungscharakters für Kinder. Es zieht Jungen und Mäd- chen geradezu an und sie sind motiviert, ihr Seepferdchen unbe- dingt zu bekommen. Diese wichtige Funktion soll beibehalten werden. Mit der neuen PO erhält das Seepferdchen durch leicht gestie- gene Anforderungen eine Aufwertung. Anders als bisher kann das Seepferdchen nur erhalten, wer die geforderte Strecke von 25 Metern in einer »Schwimmart in Grobform« zurücklegt und dabei »in Brustlage erkennbar ins Wasser ausatmet«. »Was heißt Grobform?«, fragen sich jetzt sicher viele. Dazu ein kleines Beispiel: Es ist typisch für uns Menschen, dass wir an- fangs eine neue Bewegung immer noch etwas holprig ausfüh- ren. Versetzen wir uns in unsere Kindheit zurück und denken an den Turnunterricht. Die ersten Versuche misslangen wahrschein- lich und eine richtige Bewegung kam nur mit Mühe zustande. Die ersten Versuche sahen sicher alles andere als »perfekt« aus. Doch wir hatten irgendwann Erfolg, denn Übung macht den Meister. So wurde für uns die Bewegung in ihrer Grobform er- lebbar. Im Schwimmen ist das aufgrund des Bewegungsablaufes etwas komplizierter, doch Grobform bedeutet auch hier, dass der Aus- bilder durch die Beobachtung eines Bewegungsablaufs anhand entscheidender Merkmale erkennen kann, dass es sich beispiels- weise um das Brustschwimmen handelt.

t opthema t opthema opthema opthema Prüfungsordnung zum Download Die neue Version der Prüfungsordnung ist ab sofort im Internet Service Center (ISC) als PDF-Datei zum Download verfügbar. Wer eine gedruckte Version haben möchte, kann diese bei der DLRG-Materialstelle (Art.-Nr. 11401201) bestellen. Auch die neuen Schwimmpässe können dort bestellt werden. Wer noch alte Pässe hat, kann diese weiter benutzen. Es gilt eine Übergangsfrist bis zum 1. Januar 2021. t l e n i e R é r d n A - l e i n a D : o t o F bares in das Wasser Ausatmen« durch den Anfänger zu zeigen ist, bedeutet das eine zielgerichtete Stärkung der für das Schwim- menlernen benötigten Grundfertigkeiten Gleiten, Tauchen und Atmen. Genau das, die bessere Vorbereitung des Erlernens einer Schwimmart, war die Intention aller an der Änderung dieser Prü- fungsordnung Beteiligten. In den Mittelpunkt der Lehre des Schwimmens gehören die Grundfertigkeiten für das Schwimmen. Sie sind das zentrale Ele- ment für die Ausbildung der darauf aufbauenden Wassersicher- Gemeinsame Erklärung der KMK und des BFS Die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland und der Bundesverband zur Förderung der Schwimmausbildung stimmen darin überein, dass Sicher Schwimmen Können ein wichtiges Kulturgut darstellt und für alle Schülerinnen und Schüler als motorische Basiskompetenz zu verstehen ist. Aus diesem Grund setzen sich die im Bundesverband zur Förderung der Schwimmausbildung zusammengeschlossenen Verbände und die Kultusministerkonferenz der Länder für eine diesem Anspruch gerecht werdende Schwimmausbildung in Deutschland ein. DIE GANZE ERKLÄRUNG LESEN heit, dem »sicher Schwimmen können«. Aus diesem Grund wur- de auch der Wechsel der Schwimmlage, zum Beispiel von der Bauch- zur Rückenlage, in die Prüfungsabnahme integriert. Zwar 12 12 12 Lebensretter Lebensretter Lebensretter 4 . 2019 4 . 2019 4 2019 erfordert das Lehren dieser Grundlagen anfangs mehr Zeit, doch einmal gut und richtig ausgebildet, unterstützen die geschaffe- nen Grundlagen wesentlich den folgenden Lernprozess einer Schwimmart. Sie helfen also dabei, das Erlernen des Schwim- mens für das ganze Leben eines Menschen gut vorzubereiten. Schwimmen ist damit viel mehr als nur Bewegung im Wasser. Sicher schwimmen zu können, ist eine motorische Basiskompe- tenz und ein unverzichtbares Kulturgut in unserer heutigen Ge- sellschaft. Es lebenslang auszuüben, macht Spaß, hält fi t und hilft, Krankheiten vorzubeugen und zu überwinden. In diesen Gesamtzusammenhang stellt die Leitung Ausbildung der DLRG ihre Arbeit für die vorgenommenen Änderungen an der Prü- fungsordnung. Ein solches Vorhaben wäre nicht möglich gewesen, ohne viele Akteure einzubinden. Stellvertretend für all diese Menschen seien hier genannt: als Wegbereiter der DLRG-Ehrenpräsident, Dr. Klaus Wilkens, der ehemalige Leiter Ausbildung und heutige Vorsitzende des BFS, Helmut Stöhr, die damaligen und heutigen Leiter Ausbildung der Landesverbände, die beteiligten Bundes- beauftragten der Leitung Ausbildung, unsere hauptamtlichen Mitarbeiter des Fachbereichs Präven tion der Bundesgeschäfts- stelle sowie die Mitglieder des Herbst-Präsidialrates für die fi nale Entscheidung. Vielen Dank an euch alle für die Unterstützung! Der Blick richtet sich jetzt in die Zukunft. Im Fokus stehen die fast 45.000 Ausbilderinnen und Ausbilder Schwimmen und Rettungs- schwimmen sowie alle Lehrscheininhaberinnen und -inhaber in ganz Deutschland: Danke für euer Engagement sowie viel Spaß und Erfolg mit unserer neuen PO Schwimmen/Rettungsschwim- men. Dirk Bissinger und die Leitung Ausbildung

a ktuell NEUES DESIGN FÜR DLRG-INTERNETSEITEN Große Bilder, schlankes Menü, lange Seiten, recht viel Blau, aber auch »Gelb auf Rot« als unverwechselbares Kern element. Das sind die optischen Veränderungen, die sofort auffallen, wenn man das neue Webdesign der DLRG anschaut. »Der alte Internetauftritt war für den PC optimiert«, erklärt Frank Villmow, Leiter Verbandskommunikation im Präsidium. »Heute aber nutzen mit Abstand die meisten User ein Smart- phone oder Tablet, um sich Inhalte im Netz anzuschauen. Des- halb war es dringend an der Zeit, unseren Auftritt anzupassen«, so Villmow weiter. Insgesamt dauerte die Umstellung von der Idee bis zur finalen Fassung etwa zwei Jahre. Zunächst musste viel Überzeugungs- arbeit geleistet, die Zustimmung im Präsidium und Präsidialrat eingeholt und eine Agentur gefunden werden, die bei der Um- stellung unterstützen sollte. Die Agentur Jenko Sternberg De- sign GmbH bekam den Zuschlag, weil sie Erfahrungen mit Non­ Profit­Organisationen mitbrachte, die Seitengestaltung in TYPO3 umsetzen konnte und der DLRG auch preislich entge- genkam. Der Arbeitskreis (AK) IT wurde von Anfang an mit ein- bezogen und hat immer wieder wertvolle Tipps und Hinweise gegeben. In der Zusammenarbeit mit der Agentur hat der AK die TYPO3­Anpassungen vorgenommen. Während die Agentur das Layout entwickelte, wurden alle vorhandenen Apps in das neue Design überführt. Hierbei hat der AK besonders darauf geachtet, dass Gliederungen mit möglichst wenig Aufwand ihre Seiten gestalten können. So gibt es bereits eine fertige Seiten- struktur mit Standardseiten, die nur noch mit Inhalt und eige- nen Fotos befüllt werden müssen. Diese sind individuell an- passbar, ebenso wie die vorinstallierten Slider (wechselnde Inhalte im Seitenkopf) mit Texten auf den Eingangsseiten. Vorla- gen für HTML oder PHP gibt es nicht mehr. »Besonders toll finde ich, dass wir dieses Projekt gemeinsam mit der Jugend für ihren Internetauftritt umsetzen konnten. So haben Jugend und Stammverband jetzt die gleiche Grundlage, was auch künftige Wartungsarbeiten erleichtert«, erläutert Vill- mow weiter. Das alte Layout wird noch bis zum Umstieg auf TYPO3 10.4 (frühestens im Mai 2020) unterstützt. Die Gliede- rungen sollten also genügend Zeit für die Umstellung ihrer Webseiten haben. Bei der Entwicklung der neuen Internetseiten und der Umstel- lung des Layouts haben sich vor allem die ehrenamtlichen AK­IT­Mitglieder Johannes Pieper und Christoph Wilhelms ver- dient gemacht, die über Monate unermüdlich Anpassungen vornahmen und die DLRG­Apps neu layouten mussten. Hierfür gebührt ihnen unser Dank. Hilde Oberlehberg Am 15. September wurde der Webauftritt der DLRG-Bundesseiten auf das neue Layout umgestellt. Die Seitenstruktur wurde verschlankt. Es gibt nur noch die vier Hauptmenüpunkte Informieren, Mitmachen, Für Mitglieder und Spenden. Das Layout wurde modernisiert und für die Ausgabe auf mobilen Endgeräten optimiert. Downloads, die bis- her im Bereich Für Mitglieder zu finden waren, befinden sich nun im Internet-Service-Center (ISC) unter dlrg.net. Um das ISC nutzen zu können, müssen sich Mitglieder mit ihrem DLRG-Account anmelden. Inhaltlich ist der überarbeitete Inter- netauftritt deutlich stärker an den In- teressen verschiedener DLRG-exter- ner Zielgruppen ausgerichtet. Zudem soll die Website des Bundesverban- des noch mehr als bislang ein zentra- les Element im Fundraising sein. PRÄSIDIALRAT: Gut ausgebildetes Personal ist Pflicht Vom 8. bis 9. November trat in Bad Nenndorf der Präsdialrat zu- sammen. Zur Herbsttagung entlastete das höchste Gremium der DLRG das Präsidium für das aktuelle Haushaltsjahr und be- schloss den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr. Einstim- mig votierte der Rat für die neue Prüfungsordnung (PO) Schwim- men und Rettungsschwimmen und bevollmächtigte die Leitung Ausbildung, in der Diskussion der Kultusministerkonferenz mit dem BFS einer gemeinsamen Vereinbarung zu einer Deutschen PO Schwimmen­Retten­Tauchen zuzustimmen. Weiterhin verabschiedete der Präsidialrat die neuen Fassungen der PO Wasserrettungsdienst, des Regelwerks Rettungssport, der Ehrungsordnung und des Handbuchs Corporate Design, sprach sich für ein bundesweites eLearning- System aus und setzte die Satzungskommission zur Vorbereitung notwendiger Satzungs- änderungen anlässlich der Bundestagung 2021 in Dresden ein. Einen Beschluss gab es auch zu fachlich angeleiteten Maßnah- men im Ressort Ausbildung. Diese bedürfen der Verantwortung durch ausgebildetes und qualifiziertes Personal. Bei allen Ange- boten im Bereich Ausbildung ist als Rettungsfähigkeit für DLRG­ Mitglieder der Besitz des Deutschen Rettungsschwimmabzei- chens in Silber, nicht älter als zwei Jahre, vorgeschrieben. Der DLRG­Manager soll zügig flächendeckend ausgerollt wer- den. Mit der Firma SEWOBE wird dazu ein Dienstleistungsver- trag geschlossen, um den Support für die Nutzer zu verbessern. Zusätzlich soll in der Bundesgeschäftsstelle eine hauptamtliche Stelle für den Support geschaffen werden. Einführen will der Präsidialrat zudem Microsoft Office 365 für alle Gliederungen, zentral gehandhabt über den Bundesverband. 14 Lebensretter 4 . 2019

a ktuell 3.500 DLRG-Mitglieder erobern Rulantica Vor den Toren des Europa-Parks in Rust öffnete am 28. November die neue Indoor-Wasserwelt Rulantica. Bereits fünf Tage zuvor eroberten 3.500 DLRG- Mitglieder die neue Attraktion – das größte Treffen in der Geschichte der Organisation. Bei der groß angelegten Übung, die am 23. November in der neuen Wasserwelt stattfand, wurden viele Rettungsszena- rien von den rund 3.500 Ehrenamtlichen der Landesverbände Baden und Würt- temberg trainiert. Dabei konnten die Ru- lantica-Mitarbeiter vom Know-how der y r r a K n i t r a M : o t o F Um die Sicherheit der Gäste zu ge- währleisten, arbeitet der Europa- Park eng mit der DLRG zusammen. So wurden verschiedene Konzepte ge- meinsam entwickelt und auch bei der Ausbildung der Rettungsschwimmer in Rulantica brachten die Lebensretter ihre Erfahrung ein. DLRG-Helfer profi tieren und neue Er- kenntnisse gewinnen. »Mit der DLRG haben wir nicht nur einen kompetenten Partner für alle Sicherheits- fragen rund um das Wasser, sondern dürfen auch eine Organisation unterstüt- zen, deren ehrenamtliche Helfer deutsch- landweit einen großartigen und wichti- gen Job leisten«, sagt der Gründer des Europa-Parks, Roland Mack. Zeitgleich bietet Rulantica gute Bedin- gungen für eine Wasserübung im großen Maßstab. Die Präsidentin der DLRG Ba- den, Ingrid Lehr-Binder, freut sich über die Partnerschaft: »Es stehen uns span- nende Zeiten durch die Kooperation von Rulantica und DLRG bevor. Der Wunsch nach Spaß auf der einen und die Sicher- heit im Wasser auf der anderen Seite er- gänzen sich auf das Beste. Die Wasser- welt bietet hier ganz neue Möglichkeiten, zum Beispiel für das Training der Strö- mungsretter in sicherer Umgebung.« Bei der Kooperation der beiden Partner soll aber nicht nur das Training für den Ernstfall eine Rolle spielen, sondern ebenso die Gefahrenprävention und die Schwimmausbildung. »Die Sicherheit unserer Badegäste hat für uns höchste Priorität«, betont Mack. »Gemeinsam mit der DLRG setzen wir uns auch dafür ein, insbesondere die Schwimmfähigkeit un- serer jüngsten Gäste zu fördern und bie- ten deshalb Wassertrainings für Kinder in Rulantica an.« Ingrid Lehr-Binder kündigte zudem an: »Kinder können ab 2020 bei der DLRG das Seepferdchen während des Aufent- halts in Rulantica ablegen und sich so motiviert auf den Weg zum sicheren Schwimmer machen.« ZWRD-K | Abschnittsleiter an der Küste JETZT BEWERBEN! dem Wachführer administrativ den Rü- cken frei und fungieren als Bindeglied zwischen Badestellenbetreiber und Wach- mannschaft. Zu Saisonbeginn bereiten sie die Stationen vor. Während der Saison sorgen die Abschnittsleiter für den Nach- schub von Verbandmaterial, Betriebsstof- fen oder Getränken für die Mannschaft und organisieren die Bettenzuteilung. Und sollte es einmal Probleme geben, sind die Abschnittsleiter erste Ansprech- partner für alle Beteiligten. Bei einem »Abschnitt« kann es sich um eine einzelne Station handeln oder um ei- nen als Abschnitt zusammengefassten Strandbereich mit mehreren, unabhängig voneinander betriebenen Stationen. Doch egal, in welcher Konstellation, ei- nem Abschnittsleiter obliegt die Verant- ihm zugewiesenen wortung für den Strandbereich, Mate rial und Personal ein- geschlossen. Der Job als Abschnittsleiter ist anstren- gend und fordernd, aber auch von Spaß und Freude geprägt. Der Umgang mit – zumeist jungen – Menschen erfordert Erfahrung, Geduld und Einfühlungsver- mögen, die Betreuung der Rettungsmit- tel ein gewisses technisches Verständnis und die Auszahlung der Reisekosten und Tagegelder eine saubere Buchführung – ein Job mit vielen Facetten und nie lang- weilig. Wer neugierig geworden ist und überlegt, einmal eine Saison als Abschnittsleiter an der Küste zu verbringen, bekommt weite- re Infos in der Stabsstelle ZWRD-K (Tel.: 05723 955450, E-Mail zwrd-k@dlrg.de). Für die kommende Saison werden noch Abschnittsleiter gesucht. Peter Sieman Im Grunde kann man die Abschnittsleiter im Zentralen Wasserrettungsdienst-Küste (ZWRD-K) als »Kümmerer« oder »gute Seele« bezeichnen. Sie sorgen dafür, dass sich die Rettungsschwimmer bei ihrem ehrenamtlichen Einsatz wohlfühlen und es ihnen möglichst an nichts fehlt, halten 16 Lebensretter 4 . 2019

m edizin BILANZ NACH EINEM JAHR »Von Herzensrettern und Lebensrettern« erfolgreich gestartet e g n a L l s u a K / H U J : ) 2 ( s o t o F Seit dem Auftaktsymposium im September 2018, über das wir in der Ausgabe 4/2018 berichteten, ist viel passiert. An vielen Stellen hat »Von Herzensrettern und Lebensrettern« als gemeinsames Projekt der Hilfsorganisationen der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe (BAGEH) bereits im ersten Jahr eine Menge bewegt, was drei Erfolgsgeschichten beispielhaft belegen: Herzensretter in Nordenstadt/Wallau Auch die Kleinsten können schon Leben retten und lernen mit Freude. Dieser Überzeugung sind die Ausbilder der DLRG Nor- denstadt/Wallau um Andrea Eich und Stefan Vogt. So begrüßen sie das Herzensretter-Projekt, haben es direkt umgesetzt und zunächst die Ausbildung für den Herzensretter in Bronze aus- probiert. Die sieben Teilnehmenden waren begeistert davon, wie leicht es ist, Sicherheit im Umgang mit Notsituationen zu gewinnen. Das theoretische Wissen wurde direkt in die Praxis umgesetzt. Die kleinen Herzensretter übten die Schritte, die beim Kreislaufstillstand notwendig sind, um ein Leben zu ret- ten und wurden mit einer Bescheinigung sowie dem Herzens- retter-Pin belohnt. Dazu gab es noch das Stempelheft, in dem s a m o h T o n n a H : o t o F 18 Lebensretter 4 . 2019 t g o V n a h p e t S : o t o F Bei der DLRG Nordenstadt/Wallau wird das Projekt bereits gelebt. man auch die weiteren Herzensretter-Stufen eintragen und so- gar die Trainer-Stufen vermerken kann. Die Kinder freuen sich gemeinsam mit Andrea und Stefan bereits auf den Herzensret- ter in Silber. Jeder von ihnen weiß nun: »Ich kann helfen!« Herzensretter Brandenburg Britta Ernst, Bildungsministerin in Brandenburg, gab am 19. September auf dem Neustädtischen Markt in Brandenburg an der Havel den Startschuss zur Umsetzung des Herzensretter- Projekts im Schulunterricht ab Klasse 7 für das gesamte Land Brandenburg. Unter großem persönlichen Engagement von Tom Malysch, Landesverbandsarzt der DLRG in Brandenburg, und Vertretern der Landesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe sowie mit der Unterstützung des Nationalen Aktionsbündnisses Wie- derbelebung und des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC) wurde dieser Erfolg möglich. Als Kern des Rahmenprogramms begleiteten 200 Schülerinnen und Schüler aktiv den Startschuss. Zusammen mit Ministerin Ernst und den Verantwortlichen der Landesverbände der Hilfs-

e insatz AUSBILDER STRÖMUNGSRETTUNG Auf »Herz und Nieren« geprüft 13 ambitionierte Strömungsretter aus ganz Deutschland fuhren im September nach Unken (Österreich) an die Saalach, um sich im Lehr- gang »Ausbilder Strömungsrettung« durch das DLRG-Bundesausbilder- team Strömungsrettung zertifizieren zu lassen. mentar wie die Grundkenntnisse im Kno- ten und der Seiltechnik, die im Anschluss überprüft wurden. Nachdem diese bei- den ersten K.o.­Kriterien überstanden waren, ging es für die verbleibenden Teil- nehmer in Gruppen zu den jeweiligen Stationen. Im stetigen Wechsel bearbei- teten die Gruppen die Themen der Übungsstationen, darunter die seiltech- nische Basisausbildung und Aufbauten, Grundlagen der Strömungsrettung, Pra- xis des Wildwasserschwimmens mit und ohne Rettungsmittel, das Abseilen und die Anwendung verschiedener Notver- fahren. Außerdem musste jeder Teilnehmer ein im Vorfeld fest zugewiesenes Thema al- len anderen mit medialer Unterstützung methodisch und didaktisch authentisch präsentieren. Das prall gefüllte und gut organisierte Programm, flankiert durch ideale Rah- menbedingungen mit fairen und regel- mäßigen Rückmeldungen der Ausbilder, trug maßgeblich dazu bei, dass die Aus- bilderanwärter zwar permanent bean- sprucht waren, sich aber wertgeschätzt und aufgehoben fühlten. Die Stimmung sowohl innerhalb der einzelnen Gruppen als auch insgesamt im Lehrgang war ge- prägt von gegenseitiger Unterstützung und Kameradschaft. Am letzten Lehrgangstag erhielten die verbliebenen Teilnehmer ihre Urkunden. »Jeder, der es bis hierhin geschafft hat, kann mit Bestimmtheit sagen, dass er immer zwei Bundesausbilder die Anwär- ter und überprüfen sie auf Herz und Nie- ren. Bei verschiedenen Prüfungsleistun- gen gibt es zudem Anforderungen, die so essenziell sind, dass sie bei Nichtbe- stehen als ein K.o.­Kriterium zum Lehr- gangsausschluss führen. Insofern wer- Im Vorfeld mussten die Teilnehmer be- reits vielfältige Eingangsqualifikationen erwerben, damit sie zu diesem Prüfungs- lehrgang zugelassen wurden. Hinzu ka- men Monate der intensiven körperlichen, seiltechnischen und auch methodisch­ didaktischen Vorbereitungen, um den be- vorstehenden Anforderungen gewach- sen zu sein. Nach einem Theorieblock zu Beginn teil- ten sich die angehenden Ausbilder für den Rest des Lehrgangs in drei Gruppen auf. »Wir wollen von euch sehen, dass ihr als angehende SR­Ausbilder in der Lage seid, die unterschiedlichen Themen wie in einer realen Ausbildungssituation in an- gemessener Zeit vorzubereiten und prak- tisch in der entsprechenden Qualität auch unter Zeitdruck zutreffend unterrichten könnt«, betonte Lehrgangsleiter und Bun- desbeauftrager Strömungsrettung, Thilo Künneth, seine Erwartungshaltung. Das Konzept der Strömungsretter­Ausbil- der­Ausbildung wurde 2018 als Pilot­ Lehrgang aufgesetzt und hatte sich so- gleich bewährt. Jeder der Kandidaten soll an jeder Station wie ein zukünftiger SR­Ausbilder seine Gruppe nach vorge- gebenen Themen unterrichten und anlei- ten. Pro Ausbildungsstation beobachten 20 Lebensretter 4 . 2019 h t e n n ü K o l i h T : s o t o F den alle Kandidaten in jedem Aspekt eingehend gefordert und geprüft. Um herauszufinden, ob später im Wild- wasser jeder schwimmerisch mithalten kann, begann der erste Tag noch vor dem Frühstück mit der Überprüfung der kör- perlichen Fitness. Diese ist ebenso ele- diese Urkunde zu Recht in den Händen hält und nun Ausbilder Strömungsret- tung ist«, so Lehrgangsleiter Künneth. Glücklich und mit dem Gefühl, für ihre zukünftige Tätigkeit gerüstet zu sein, tra- ten die neuen Ausbilder Strömungsret- tung ihre Heimreise an. Marco Vogt

i ntern Urgesteine an der Küste verabschiedet Nach 50 Jahren im Wasserrettungs- dienst an der Küste wurden Marlis und Wolfgang Wallmeier am 28. Juni mit einer kleinen Feierstun- de am Damper Strand verabschie- det. Zahlreiche Freunde und Wegbegleiter waren anwesend, als der langjäh rige Abschnittsleiter den Staffelstab in Form eines Taschen messers an seinen Nachfolger Michael Vogel übergab. Seit Mitte August unterstützt Nancy Krause als Auszubil- dende die DLRG-Materialstelle in Bad Nenndorf. Ihre duale Aus- bildung mit Studium in Hanno- ver ist dabei ein Novum in der DLRG. »Der Referatsleiter, Herr Bergmann, kam auf mich zu und fragte, ob das nicht was für mich wäre«, erklärt sie das Zustan- dekommen. Zuvor war Nancy ein Jahr als Bundesfreiwilligen- dienstleistende beim Bundes- verband tätig. Neu ist die DLRG für sie also nicht: »In dem Jahr habe ich gemerkt, dass das Richtige für mich ist. Jeder ist freundlich und es gefällt mir einfach sehr gut.« Alle paar Wochen wechseln sich Ausbildung und Blockunterricht nun ab. In der Materialstelle reichen ihre Aufgabengebiete von der Aus- hilfe im Produktlager, über die Assistenz in der Referatsleitung bis hin zur statistischen Auswertung von Verkaufszahlen. ܂ Das alte und das neue Abschnittsleiter-Ehepaar: Marlis und Wolfgang Wallmeier (Mitte) mit Sabine und Michael Vogel. Nicht fehlen durfte hierbei auch die Taufe zweier Motorrettungs- boote – eines davon auf den Namen »Walli«, unter dem Wolf- gang weit über Damp hinaus bekannt ist. Wir wünschen Marlis und Wolfgang noch viele schöne Stunden an der Ostsee als »DLRG-Rentner«. ܂ Anfang Mai ergänzte Alexander Kautz das Referat 2 der Bundes- geschäftsstelle. Kautz besetzt die neue Stelle als Referent für das EU-Modul »flood rescue using boats« und befasst sich in Abstim- mung mit der Bundesanstalt THW speziell mit der Aufstellung in Kri- senfällen, der Ausbildungspla- nung und stimmt sich dafür auch mit ausländischen Partnern ab. »Es ist schon ein großer logis- tischer Aufwand. Aber für den Tag X will man schließlich – so gut es geht – gewappnet sein«, erklärt er. Dazu gehört auch die Ausstattung der Fahrzeuge, wie aktuell die Beschaffung von GPS-Geräten. Zuvor ließ Kautz sich zum Funkgerätemechaniker ausbilden und studierte internationale Not- und Katastrophen- hilfe. Seit 16 Jahren ist er zudem ehrenamtlich in der DLRG ak- tiv: »Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht – und außerdem meine Frau über die DLRG kennengelernt. Da lag es sehr nah, mich zu bewerben«, sagt er schmunzelnd. Trauer um Werner Jacobs Die DLRG-Familie trauert um Werner Jacobs, der am 17. September im Alter von 69 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben ist. Mit Werner verliert die DLRG ei- nen über Ortsgruppen und Landesgrenzen hinaus enga- gierten Kameraden, der sich vor allem in Niedersachsen und an der Küste für DLRG- Interessen einsetzte und zahl- reiche Projekte maßgeblich mitprägte. Nach seiner Zeit als Ausbilder begann Werners Vorstandsarbeit 1977 als Technischer Leiter Ausbildung für die Ortsgruppe Wolfsburg. Ein Jahr später wurde er zum Vorsitzenden des Be- zirks Wolfsburg gewählt. Mit dem Mauerfall einige Jahre später suchte Werner den Kontakt nach Sachsen-Anhalt und half dort, die Ortsgruppe Halberstadt aufzubauen. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass sich 1991 der Landesverband Sachsen-An- halt gründete. Neben seinem Engagement in der Ortsgruppe Wolfsburg war Werner seit den frühen 1990er-Jahren zusätzlich im damaligen Landesverband und heutigen Bezirk Braun- schweig tätig. In seine Amtszeit als Schatzmeister und Vizeprä- sident fiel auch diese Strukturreform. Darüber hinaus hat Wer- ner zahlreiche Projektwochen mit Schulen, Kindergärten und Projektgruppen mit Migranten initiiert und mitentwickelt. Werner war seit 1964 Mitglied der DLRG und seit 2011 Träger des Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland. Seine Leistungen und sein Einsatz für die DLRG werden uns weiterhin begleiten und in unserem Gedächtnis bleiben. : o t o F l l o t S s a h t t a M i 22 Lebensretter 4 . 2019 Vita von Werner Jacobs

b undesweit Mehr Sicherheit an Bayerns Gewässern gefordert a k f i L l e x A : o t o F Die DLRG Bayern zeigte am 12. September beim Tag der Was- serrettung in Prien am Chiemsee ihre Leistungsfähigkeit mit einer Fahrzeug- und Geräteschau sowie einigen Rettungsvor- führungen. Mit dabei waren Vertreter aus Politik und Wirtschaft, darunter Staatsminister Joachim Herrmann, die sich über die aktuelle Situation in der Wasserrettung in Bayern austauschten. Rettungsschwimmer demonstrierten in nachgestellten Notfall- situationen ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. So konnten in einer Situation zwei entkräftete Paddler bei schlechter Witte- rung nicht mehr aus eigener Kraft zum Ufer zurückkehren. Die Retter zeigten zwei Möglichkeiten, wie sie in einer solchen Lage helfen können: Einen der Betroffenen nahmen sie mit einer Seilwinde aus der Luft an Bord eines Polizeihubschraubers, den anderen an Bord eines Rettungsbootes. DLRG-Präsident Achim Haag erläuterte in den Podiumsge- sprächen die Hintergründe der vielen Ertrinkungsunfälle in Deutschlands größtem Bundesland: »Alljährlich ertrinken rund 90 Menschen in Bayern, mehr als in jedem anderen deutschen Bundesland.« Zunehmend heißere Sommer ziehen immer mehr Menschen zur Abkühlung an die Gewässer. Die meisten Ertrinkungsunfälle in Bayern geschehen an Stellen, an denen keine Rettungsschwimmer anwesend sind. »Die DLRG braucht deshalb noch mehr Unterstützung aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft für den Bau und Betrieb von Wasserrettungssta­ tionen«, so Haag weiter. Innenminister Herrmann sagte die Unterstützung des Freistaats zu. Michael Förster/red DLRG THÜRINGEN | Neuer Vorstand gewählt Der Landesverband Thüringen traf sich am 16. November in Weimar zur 9. Landestagung. Die über 70 Delegierten, Landes- beauftragten und Präsidiumsmitglieder des zweitkleinsten Lan- desverbandes der DLRG hatten die Aufgabe, durch personelle und andere verbandspolitische Entscheidungen die zukunfts- orientierte und kompetente Arbeit der Lebensretter im Freistaat sicherzustellen. Harry Sloksnat, Präsident der DLRG Thüringen, zog eine positi- ve Bilanz der letzten Legislaturperiode: Nicht nur die technische Ausstattung des Wasserrettungszuges habe vervollständigt werden können, auch Ausbildung und Qualifizierung der Ein- satzkräfte befänden sich auf einem hohen Niveau. In der anschließenden Wahl wurden in den Vorstand gewählt: Harry Sloksnat (Präsident), Gunther Frauendorf und René Rim- bach (Vizepräsidenten), Burkhard Jenz und Stefan Keck (Tech­ nischer – TL – Leiter Einsatz und Vertreter), Prof. Dr. Rainer Knauf und Daniel Kahlert (TL Ausbildung und Vertreter), Florian Löff- GIESSEN | Spatenstich für neues Vereinsheim y r r a K n i t r a M : o t o F Fast drei Jahre nach dem Brand im Vereinsheim der Kreisgrup- pe Gießen wurde im Oktober der symbolische Spatenstich für den Neubau an gleicher Stelle gesetzt. Neben DLRG-Präsident Achim Haag und weiteren Vertretern des Verbandes wohnten 24 Lebensretter 4 . 2019 Der Vorstand der DLRG Thüringen (v. l.): Sebastian Frank, Gunther Frauendorf, Dr. Antje Freyer, Peter Urbach, Daniel Kahlert, Burkhard Jenz, Steffen Schulze, René Rimbach, Harry Sloksnat, Lena Ahlers (Landesjugendvorsitzende) und Prof. Dr. Rainer Knauf. r e l l ü M k n a r F : o t o F ler und Dr. Antje Freyer (Landesverbandsarzt und Stellvertrete- rin), Sebastian Frank (Justiziar), Susanne Bläß und Cornelia Stein (Schatzmeisterin und Stellvertreterin), Steffen Schulze und Peter Urbach (Leiter Verbandskommunikation und Stellver- treter). Steffen Schulze/red Gäste aus der Politik und befreundeten Vereinen sowie Sponso- ren der Veranstaltung bei. Am 7. Januar 2017 brannte ein Großteil des alten Gebäudes nie- der, ein langwieriger Prozess bis zum Wiederaufbau war die Folge. Mit neuem Architekten und dem Gesamtabriss des alten Gebäudes sowie der Hilfe von Spendern und Sponsoren kann jetzt mit dem Neubau begonnen werden. Dieser wird neben Räumen der DLRG auch ein Restaurant mit Terrasse beherber- gen. »Für die DLRG als Eigentümer und Hauptnutzer werden sich die Arbeitsbedingungen erheblich verbessern«, so der Ver- einsvorsitzende Alexander Sack. Die Einsatzabteilung erhalte mehr Fläche für Material, Umkleiden und Garagen für die Fahr- zeuge. Auch für die Jugendabteilung, das Vereinsbüro und ei- nen Schulungsraum findet sich im neuen Vereinsheim Platz.

b undesweit Schwimmausbildung in Schwanewede gefördert Wasserratten in den Baumwipfeln F o t o : D L R G B a d Kreuznach Am 13. Oktober trafen sich Jugend- liche der Ortsgruppe Bad Kreuznach, um in den Binger Wald zum Kletterwald »Lauschhütte« zu fahren. Dort angekom- men gab es für alle Helme und Klettergurte. Auf eine Einweisung in die Verhaltens- und Sicherheitsregeln sowie die Bedienung der Karabiner folgte ein Übungs-Par- cours, ehe es dann in die Höhe ging. Der Spaß wurde mit jedem geschafften Element größer und alle halfen sich gegenseitig. Schnell war klar, Kinder und Tea- mer wollen mehr. Nach drei anstrengenden und herausfor- dernden Parcours war dann aber Schluss und alle stärkten sich mit Kuchen und Getränken. e d e w e n a w h c S G R L D : o t o F Eine tolle Überraschung gab es jetzt für die DLRG Schwane- wede. Die Firma von Rahden Wohnbau und Immobilien GmbH und Co. KG hatte zum 25-jährigen Firmenjubiläum im August auf Geschenke verzichtet und stattdessen um Spenden für die Schwimmausbildung von Kindern gebeten. Dabei waren rund 5.500 Euro zusammengekommen. Geschäftsführer Gerhard von Rahden und seine Frau Heidi (rechts) sowie deren Kinder Steffen und Rieke (links) über­ reichten den symbolischen Scheck an das DLRG­Team um Nils Neubauer, das samt Schwimmnachwuchs zur Übergabe ge- kommen war. Der 1. Vorsitzende bedankte sich und kündigte an, dass mit dem Geld sowohl die Kinderschwimmausbildung als auch die Ausbildung von neuen Ausbildern gefördert wer- den soll. »Deichbrand«-Pool gesichert Beim 15. »Deichbrand« Festival im Juli präsentierte der Veranstalter eine neue Attraktion für die 50.000 Besucher: einen 50 mal 20 Meter großen Swimmingpool, täglich von 9 bis 21 Uhr geöffnet. m u r o D G R L D : o t o F Die Ortsgruppe Dorum wurde nach gemeinsa- mer Erörterung Sicher- eines heitskonzepts mit der ESK Events & Pro- motion GmbH von dieser mit der Absicherung beauftragt. Im Zweischichtbe- trieb waren permanent sechs Rettungsschwimmer im Einsatz. Lediglich für ein Gewitter musste der Pool geräumt und für etwa eine Stunde gesperrt werden. »Den Umgang zwischen Feiernden und Rettungsschwimmern kann man als grandios bezeichnen. Respekt und Anerkennung für die ehrenamtliche Arbeit, Flashmobs im Pool und ein kame- radschaftliches Miteinander mit Feuerwehr und Johanniter- Unfall-Hilfe ließen das Festival auch für uns zu einem unver- gesslichen Wochenende werden«, so OG­Vorsitzender Svante Oehmsen. 26 Lebensretter 4 . 2019 Blinde Menschen lernen Erste Hilfe Inklusion ist in aller Munde, aber lange nicht überall Realität. Offen zu sein, ist für uns in der DLRG ein wichtiger Grundsatz. »Als mir eine blinde Freundin erzählte, wie schwierig es für sie sei, einen für sie geeigneten Erste­Hilfe­Kurs zu finden, der nicht am anderen Ende des Landes stattfindet und bezahlbar ist, habe ich nicht lange überlegt«, sagt Annica Maier von der DLRG Nie- der­Eschbach. Und auch für ihre Ortsgruppe war sofort klar: »Das machen wir!« Zusammen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Heinz Drisch nahm sich Annica Maier der Aufgabe an. Beiden stellten sich zu- nächst viele Fragen wie »Kann ein Blinder eine Unfallstelle absi- chern?« oder »Wie zeige ich einem Blinden die Seitenlage?«. Das Duo entschloss sich, ins kalte Wasser zu springen und es einfach auszuprobieren. »Wir waren uns sicher, dass wir uns das gemeinsam mit den Teilnehmern würden erarbeiten können«, so Drisch. Und das Konzept sei aufgegangen. Maier: »Manche unserer Sor- gen erwiesen sich als völlig unnötig. Seitenlage, Herz-Lungen- Wiederbelebung, Verbände: Das war alles überhaupt kein Prob- lem.« Schwierigkeiten gab es aber auch. Die Absicherung einer Unfall- stelle oder die Bergung einer verletzten Person aus einem Auto würden den Kursteilnehmern in der Realität kaum möglich sein, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, so die Einschätzung der Ausbilder. Auch die Anwendung eines automatisierten externen Defibrillators wäre im Ernstfall problematisch. »Dennoch waren wir uns alle einig, dass der Kurs ein voller Erfolg war«, lautete das Fazit von Annica Maier.

b undesweit Türöffner-Tag mit der Maus Am 3. Oktober hieß es bei den Lebensrettern der DLRG in An- dernach »Türen auf!« für Fans der Sendung mit der Maus. Gut 120 Kinder und Jugendliche folgten der Einladung und warfen in Begleitung ihrer Eltern einen Blick hinter die Kulissen der Welt der Wasserrettung. Bei Führungen auf dem Gelände der Vereinsunterkunft warteten an den Stationen viele Informatio- nen, spannende Vorführungen und tolle Mitmachaktionen. »Die Kinder saßen mit leuchtenden Augen in den Fahrzeugen«, freute sich Vorsitzender Erik Müller über die Begeisterung der jungen Besucher, die den Fuhrpark genau unter die Lupe ge- nommen haben. Bei den Strömungsrettern konnten die Kinder ausgestattet mit Rettungsweste und Helm ihr Geschick im Um- gang mit dem Wurfsack auf die Probe stellen. Beeindruckt wa- ren Jung und Alt auch von der Vorführung einer automatischen In den Seilen hängend: In Andernach schaukelten die Kinder am Kletterturm der Strömungsretter. h c a n r e d n A G R L D : o t o F Rettungsweste. Ein bisschen gruselig wurde es bei der realisti- schen Unfall- und Notfalldarstellung, wo jede Menge Kunstblut beim Modellieren und Schminken von Verletzungen zum Ein- satz kam. »Es war ein rundum gelungener Tag, der den Besu- chern und uns viel Freude bereitet hat«, resümierte Müller, der überzeugt davon ist, mit dieser Aktion die Arbeit der DLRG ein Stück transparenter und greifbarer gemacht zu haben. Die Maus in Berlin Davon sind auch die Verantwortlichen der DLRG Berlin über- zeugt, die sich in diesem Jahr erstmals an dem Aktionstag be- teiligt hatte. Rund 60 Helfer erwarteten die 250 angemeldeten Kinder und ihre Be- gleiter, um mit ihnen auf der Havel Rettungsboot zu fahren und einen Erste-Hilfe-Parcours zu absolvie- ren. Während der Führung erkun- deten die Kinder die einzigartige Tauchturmanlage der DLRG in Berlin und deren Einsatzzentrale m e r t o : F o i s F o e D e n Sommer, Sonne, Bucht-Schwimmen r a m s i W G R L D : o t o F Zum 25. Mal ging es am 25. August schwimmend über die Wismarbucht. 138 Teilnehmer gingen an den Start, um die drei- einhalb Kilometer von der Insel Poel nach Hohen Wieschendorf zu bewältigen. Strahlender Sonnenschein, 30 Grad Luft- und 20 Grad Wassertemperatur boten beste Wettkampfbedingun- gen. Jonathan Brase bei den Männern (49 Minuten und 42 Se- kunden) und Vanessa Martens (53 Minuten und 51 Sekunden) bei den Frauen waren als Erste im Ziel. Neu in diesem Jahr war die ein Kilometer lange Schnupperstre- cke, die 24 Starter in Angriff nahmen. Die Kinder-Distanzen über 500 und 800 Meter bewältigten 31 kleine Schwimmer. Rund um das Schwimmen trugen neben den circa 150 Helfern auch viele Sponsoren zum Gelingen der Veranstaltung bei. Dana Gromoll/red Förderverein unterstützt Als der Schwimmbadförderverein Lauscha den Landesverband Thüringen um Hilfe bat, zögerte dessen Präsident Harry Sloks- nat keine Sekunde: »Als die Lauschaer anfragten, ob wir ein Ausbildungs- und Prüfungswochenende durchführen können, um für den Badbetrieb notwendiges Personal auszubilden, ha- ben wir als Thüringer DLRG sofort Unterstützung zugesagt.« Dabei beließ es Sloksnat selbst nicht bei bloßen Worten. Er führte am Ende der Sommerferien den Erste-Hilfe-Kurs durch und nahm an den folgenden beiden Tagen zwölf angehenden Rettungsschwimmern im Alter von 14 bis 60 Jahren die Prü- fung ab. Am Ende konnten alle stolz ihre Abzeichen entgegen- nehmen. Steffen Schulze/red für die Wasserrettung. Riesengroß wurden die Kinderaugen, als der Ehrengast per Rettungsboot die Veranstaltung erreichte. Als offizieller Koopera tionspartner des Türöffner­Tages des Westdeutschen Rundfunks in diesem Jahr durften sich die Rettungsschwimmer in der Hauptstadt und ihre Gäste über den Besuch der Maus freuen, die den ganzen Tag mit ihren Fans verbrachte. Claudia Dietrich/red 28 Lebensretter 4 . 2019 Präsident Sloksnat (4. v. l.) im Kreise der von ihm ausgebildeten Rettungsschwimmer. n e g n i r ü h T G R L D : o t o F

b undesakademie VERÄNDERUNGEN AGIL BEGEGNEN »Meine Ortsgruppe 2.0« Viele Trends und Entwicklungen fordern die Veränderungskom- petenz unserer Gliederungen geradezu heraus: Der Vorsitzende der Ortsgruppe Andernach, Erik Müller, verdeutlicht dies bei- spielhaft: »Während Wind, schäumende Wellen, ein Gewitter oder aber auch ein fehlendes Ziel die Handhabung und das Fort- kommen auf See erschweren können, so ist auch die Ortsgruppe vielen Einflüssen und Anforderungen ausgesetzt, etwa Wün- schen der Mitglieder, mangelnden Helfern oder fehlenden Bad- zeiten. Wichtig in solchen Turbulenzen ist es, sein Material, seine Mannschaft und auch seinen Weg zu kennen.« So weit, nicht gut, nicht stehen bleiben – so der Tenor des neu- en Workshops »Meine OG 2.0« im Programm der Bundesaka- demie in Bad Nenndorf. 16 Teilnehmer erlebten und testeten vom 9. bis 11. August anknüpfend an das Konzept der Anpas- sungsfähigkeit/Agilität agile Methoden wie »Scrum«, »Design Thinking« und »KANBAN« auf die Alltagstauglichkeit in der Ortsgruppe. Neben dem Vorstellen vieler Werkzeuge sowie Tipps und Tricks, die die Arbeit in den Gliederungen attraktiver und effizienter ge- stalten können, legte Trainerin Tanja Gröber besonderes Augen- merk auf das »Veränderungshandeln«, das Bewegen der eigenen Gliederung. »Was nützen die coolsten Instrumente und intuitivs- ten IT-Lösungen, wenn wir diese nicht in den Ortsgruppen nut- zen. Besser: Wenn wir mit Menschen, die wollen, unsere Gliede- rung mobilisieren und bewegen«, so die langjährige Beraterin in Sportorganisationen und im Mittelstand. Zum ersten Bewegen bietet sich das Cockpit an, das die Seminarteilnehmer entwickelt haben. Auf dieser Tafel werden Aufgaben, deren Priorisierung und der Erledigungsstand transparent dargestellt. Dabei sind die Spalten von links nach rechts nutzbar. Aufgaben werden auf Kar- ten geschrieben und mit Verantwortlichkeiten versehen. Auf der Tafel werden die Karten beziehungsweise Aufgaben je nach Sta- tus von einem Bereich in den nächsten verschoben. Idealerweise werden Aufgaben, die sich aus der Vereinsvision er- geben, im »Backlog«, einer Sammlung offener Aufgaben und Anforderungen, hinterlegt. Diese werden – nach Entscheidung im Vorstand (»Schranke«) – priorisiert und nach rechts in die Auf- gabenspalte geschoben oder an die verantwortlichen Bereiche 30 Lebensretter 4 . 2019 Steuerung in der OG: Prototyp eines Cockpits zum analogen Testen und anschließenden Übertragen in die digitalen Lösungen. weitergeleitet (zum Beispiel Jugend). Wenn diese Aufgaben von Mitstreitern »gezogen« werden (idealerweise suchen sich die Menschen Karten selbstständig aus) und die Bearbeitung startet, befindet sich diese Karte »in Arbeit«. Nach der Erledigung bezie- hungsweise einer Präsentation der Ergebnisse, etwa im Vor- stand, landet die Aufgabe in der Erledigt-Spalte – ein tolles Ge- fühl für alle Beteiligten. Wenn die Akteuere die Arbeit erleben und schätzen lernen, kann das Cockpit im nächsten Schritt in die DLRG-Cloud übertragen werden und steht damit allen digital zur Verfügung. Das nächste Seminar »Meine DLRG-Ortsgruppe 2.0« (Lehrgangs- nummer 28200­20) findet vom 28. bis 30. August 2020 in Bad Nenndorf statt. TEILNEHMERSTIMMEN »Die Zusammenarbeit in der DLRG muss sich den modernen Anforderungen anpassen und moderner werden, um auch agil auf zukünftige Veränderungen reagieren zu können.« Günther Erli, OG Weingarten j r e b ö r G a n a T : s o t o F »Die Mischung aus neuen Informationstechno- logien, praktischen Übungen, gezielten Denk- anstößen, aber auch Raum zur Reflexion und Planung der Umsetzung in meiner Ortsgruppe sind nun mein Navigator, mit dem ich mein Segelschiff durch raue See manövrieren kann.« Erik Müller, OG Andernach »Wir werden gleich in der nächsten Woche einige erlernte Elemente in unserer nächsten Vorstandssitzung anwenden.« Thomas Schmid, KV Bayreuth

s port DRITTER PLATZ: Erfolgreiche Europameisterschaft in Italien Mit insgesamt 17 Medaillen bei der Euro- pameisterschaft in Ric cione (Italien) ge- hört die von der DLRG gestellte National- mannschaft auch in diesem Jahr zu den besten Nationen Europas. Bei den fünf- tägigen Wettkämpfen im September mit 20 teilnehmenden Nationen belegte das deutsche Team am Ende den dritten Rang und musste lediglich den neuen Europa- meistern aus Frankreich und den Gastge- bern aus Italien den Vortritt lassen. »Unser Ziel war ein Platz unter den besten drei Nationen. Natürlich hätten wir gerne noch weiter oben gestanden, aber das sollte diesmal nicht sein«, resümierte Teammanager Holger Friedrich. Je fünf- mal Gold und Silber sowie siebenmal Bronze holte das zwölfköpfige National- team in den insgesamt 23 Disziplinen. Goldmedaillen im Einzel erreichten Danny Wieck und Jan Malkowski. Wieck gewann nach 2015 und 2017 bereits zum dritten Mal über 50 Meter Retten einer Puppe. Malkowski holte sogar zweimal Gold mit der genormten Puppe, in Flossen schwim- mend mit und ohne Gurt. In den Team- wettbewerben gelang es der Gurtretter- staffel der Männer und der gemischten »Lifesaver«-Staffel (mit neuem Weltre- kord), Goldmedaillen zu gewinnen. t l i e n e R é r d n A - l i e n a D : o t o F Junioren werden Vizeeuropameister Wie schon im Jahr zuvor wurden die Ju- nioren bei ihren parallel in Riccione statt- findenden Wettkämpfen Vizeeuropameis- ter. Am Ende musste sich der Nachwuchs nur Italien geschlagen geben. »Es hat riesig Spaß gemacht, unserem Nach- wuchs zuzuschauen. Da war viel Wille, Einsatz und Talent zu sehen. Das stimmt uns für die kommenden Jahre sehr opti- mistisch«, so Friedrich. Insbesondere Nina Holt (Erkelenz) trumpf- te groß auf. Zweimal im Schwimmbecken und auch beim Brandungsschwimmen im Mittelmeer gewann die 16-Jährige Gold im Einzel. Zudem konnte sie sich dreimal nach Erfolgen mit der Staffel die goldene Medaille umhängen und ihre Ausbeute somit im Vergleich zum Vorjahr noch einmal steigern. Weitere Medaillen über alle Disziplinen hinweg rundeten ihr erfolgreiches Abschneiden ab. Auch Mar- co Hetfeld (Schwerte) stand nach zwei Er- folgen im Einzel und drei Teamerfolgen in der Staffel mehrmals ganz oben auf dem Treppchen. Insgesamt gewannen die DLRG-Junioren elfmal Gold, zehnmal Silber und sechsmal Bronze. HAGEN STATT HANNOVER: Deutsche Mehrkampf-Meisterschaften 2019 Das Stadionbad in Hannover sollte im Ok- tober Schauplatz für die 47. Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften im Rettungs- schwimmen sein. Doch es kam anders. Im September wurde dort ein dringender Sa- nierungsbedarf festgestellt. An die Durch- führung einer Großveranstaltung mit al- r a h c s t t i D h p e t S : o t o F lein rund 1.200 Teilnehmern war nicht mehr zu denken. Es musste ein neuer Standort her. Der DLRG Bezirk Hagen/Ennepe-Ruhr, der die Veranstaltung zuletzt 2017 ausrichtete, 32 Lebensretter 4 . 2019 sprang kurzerhand in die Bresche. Alle 18 Landesverbände sprachen sich darauf- hin für eine Verlegung in die westfälische Großstadt am Rand des Ruhrgebietes aus. »Mit der Erfahrung von vor zwei Jah- ren haben wir gesagt, wir bekommen das hin und haben zugesagt. Jetzt sind wir ganz schön am Rödeln«, sagte die stell- vertretende Vorsitzende, Bärbel Brünger, inmitten der Vorbereitungen. DLRG-Präsident Achim Haag zeigte sich für das große Engagement bereits im Vor- feld dankbar: »Wir sind froh, dass das Westfalenbad an dem Wochenende zur Verfügung stand und der DLRG-Bezirk Ha- gen/ Ennepe-Ruhr direkt alle Kräfte mobi- lisierte, um die Meisterschaft doch noch durchführen zu können.« Den Pokal für den besten Landesverband beließ die DLRG nach den beiden Wett- kampftagen am 12. und 13. Oktober dann auch direkt in Westfalen. Die Vorjahres- sieger aus Sachsen-Anhalt hatten dies- t l i e n e R é r d n A - l i e n a D : o t o F Weltrekordlerinnen in der Rettungsstaffel (v.l.): Kerstin Lange, Sophia Bauer, Vanessa Kick und Kirsten Lühr. mal das Nachsehen und mussten sich mit dem zweiten Rang begnügen. Die Club- wertung entschied die DLRG Halle-Saale- kreis (Sachsen-Anhalt) vor Luckenwalde (Brandenburg) und Nieder-Olm/Wörrstadt (Rheinland-Pfalz) für sich. Einen neuen Weltrekord gab es auch: Die Frauenstaffel aus Schwerte verbesserte die bisherige Bestzeit in der Rettungsstaffel um 63 Hun dert s tel auf 2:00,20 Minuten.

m agazin VOR 30 JAHREN DLRG erwacht noch in der DDR zu neuem Leben »Ausreisewillige DDR-Bürger müssen nach den Worten von SED-Politbüromitglied Schabowski nicht mehr den Umweg über die Tschechoslowakei nehmen«, verkündete Jo Brauner am Abend des h c a M r e t n ü G : o t o F DDR-Bürger passieren im November 1989 den Grenzübergang in Helmstedt (Niedersachsen). 9. November 1989 zu Beginn der Tagesschau. Un- mittelbar zuvor hatten Nachrichtenagenturen die Meldung verbreitet, dass die Deutsche Demokrati- sche Republik (DDR) ihre Grenze öffnet, und sorgten damit für das Topthema in den Abendnachrichten. Wenige Stunden später gibt es kein Halten mehr. Tausende Berliner überwinden in der Nacht die Mauer. Die Wiedervereinigung Deutschlands nimmt in der Folge einen noch rascheren Verlauf. Doch schon ehe es soweit ist, erwacht auf dem Staats- gebiet der DDR die DLRG zu neuem Leben. i v h c r A G R L D - : ) 4 ( s o t o F Ausbildung in Wismar. Erste Ausgabe des Verbands- magazins »Delphin« mit dem DLRG-Trabi an der Ostsee auf dem Titelbild. 34 Lebensretter 4 . 2019 Nach dem zweiten Weltkrieg konnten die Wasserretter der DLRG in den drei westlichen Besatzungszonen recht schnell wieder ihre ehrenamtliche Arbeit aufnehmen. In der sowjetischen Zone und nachfolgend dann in der DDR blieb es ihnen jedoch verwehrt. Dort war der Wasserrettungsdienst ein eigenständiges Organ unter der Verwaltungshoheit des 1952 gegründeten Deutschen Roten Kreuzes (DRK) der DDR. In den sogenannten Grundorganisationen unter Verwaltung der örtlichen DRK-Verbände fand die Ausbildung im Schwimmen und Rettungsschwimmen statt. Den Wachdienst an der Ostsee- küste organisierten die zuständigen Kurverwaltungen und all- gemeine Verwaltungen. Hierfür wurden Rettungsschwimmer in Schulen und Betrieben angeworben. Diese konnten sich auch aktiv für den Einsatz bewerben, sofern sie die Prüfungsstufe II vorwiesen. Erste Gliederungen in der DDR Trotz der mehrere Jahrzehnte währenden Abwesenheit ver- schwand die DLRG aber nicht überall aus den Köpfen. »Durch zahlreiche Kontakte von West nach Ost ist der Name DLRG nie ganz vergessen worden und es war eine logische Folge, daß nach dem 9. November 1989 die größte Wasserrettungsorgani- sation der Welt auch schnell in den neuen Bundesländern Fuß fassen sollte«, schrieb Peter Griese, der erste Präsident des Lan- desverbandes Mecklenburg-Vorpommern einige Jahre nach dem Fall der Mauer. Griese selbst legte sich dafür ins Zeug und war einer von über 100 aktiven Rettungsschwimmern, die am 2. Februar 1990 in Stralsund die erste DLRG-Ortsgruppe der DDR gründeten. Eines ihrer Motive war die aus ihrer Sicht zu langsame und wenig flexible »Vorbereitung des Wasserret- tungsdienstes auf den ersten deutsch-deutschen Sommer an der DDR-Ostseeküste«, wie der »Lebensretter« in der Ausgabe 5/1990 berichtete. Für den kommenden »grenzenlosen« Som- mer erwarteten sie einen Besucheransturm (auch aus dem Wes- ten), dem gegenüber sie sich nicht ausreichend gewappnet sa- hen: Viele aktive Retter waren bereits gen Westen abgewandert, andere wollten den Sommer an dortigen Badestellen verbrin- gen, die eigene Ausrüstung war dürftig. Die neuen DLRG-Kameraden in Stralsund hofften deshalb auf Unterstützung aus den Gliederungen im Westen. Peter Griese nennt dazu in einer Rückschau auf diese Zeit einige Beispiele: Im Juni habe der Landesverband Berlin eine »Dory 17« mit Au- ßenborder geliehen, von der DLRG-Materialstelle gab es einen Wohnwagen und vom Bezirk Kiel einen VW-Bus. Selbst habe man für 100 DM einen Trabant gekauft, der kurze Zeit darauf das Titelbild der ersten Ausgabe des damaligen Verbandsmagazins »Delphin« zierte. Im Juli und August leisteten Rettungsschwim- mer aus der Bundesrepublik Wasserrettungsdienst in Mecklen- burg-Vorpommern, darunter Aktive aus der Ortsgruppe Bo- chum-Dahlhausen. Wiederaufbau beschlossen Der Ortsgruppe Stralsund sollten möglichst viele weitere fol- gen. Die DLRG »wird in der DDR wiederaufgebaut«, kündigte der Verband im März 1990 an. Das hatten Präsidium und Lan- desverbandspräsidenten in einer Sondersitzung in Hannover beschlossen und vereinbarten, »alle in der DDR entstehenden Initiativen zur Gründung gemeinnütziger, privater Wasserret- tungsgruppen unter dem Namen DLRG zu fördern«. Ein Paket

m agazin Mit Mut vom Nichtschwimmer zum Rettungsschwimmer y r r a K n i t r a M : s o t o F In Gießen bieten die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) und die DLRG Gießen jungen Studierenden die Möglichkeit, vom Nichtschwimmer zum sicheren Schwim- mer zu werden. Auch Zaid Kako (28) und Junior Kamdem Tabue (24) haben dieses Angebot vor zwei Jahren ange- nommen und sind mittlerweile nicht nur sicher im Wasser, sondern auch DLRG-Mitglieder mit einem Rettungs- schwimmabzeichen. »Mein Vater hat immer probiert, mir Schwimmen beizubrin- gen, aber ich hatte einfach zu große Angst vor dem Wasser«, erzählt Zaid. Der Student für Elektro- und Informationstechnik hätte während seiner Kindheit in Bagdad gerne schwimmen gelernt, jedoch akzeptierte er seine Eltern nicht als Schwimm- ausbilder und brachte ihnen nicht das nötige Vertrauen entge- gen. Anders als seine Brüder blieb er Nichtschwimmer. Als junger Erwachsener flüchtete Zaid im Oktober 2014 vor Krieg und Zerstörung und kam so nach Gießen. Dort lebte der junge Iraker bei einer Gastfamilie und lernte innerhalb von zweieinhalb Jahren so gut Deutsch, dass er sich im Frühjahr 2018 an der THM für ein Hochschulstudium einschreiben konn- te. Nachdem er all dies geschafft hatte, stand für ihn fest, dass er nun auch schwimmen lernen will. Auch Junior war es während seiner Jugend nicht möglich, das Schwimmen zu lernen. Mit nur 17 Jahren kam er nach Gießen, um am selben Ort wie seine ältere Schwester zu studieren. Für 36 Lebensretter 4 . 2019 den Kameruner war es immer besonders schlimm, wenn er nicht genauso wie die anderen ins Schwimmbecken konnte. »Schwimmen gehört zum Leben dazu«, sagt der 24-Jährige. Deshalb sei für ihn klar gewesen, dass er es noch während sei- nes Maschinenbaustudiums lernen will. Der erste Schritt zum Schwimmer Zaid und Junior erfuhren von Kommilitonen, dass der Hoch- schulsport der THM einen Anfängerschwimmkurs anbietet. Zu- sammen mit acht weiteren Studierenden wagten sie den ers- ten Schritt zum Schwimmer und meldeten sich schließlich im Inzwischen Rettungsschwimmer (Bronze): Zaid (li.) und Junior.

m agazin EINE OPTIMALE KOMBINATION Familienurlaub und Wasserrettungsdienst an der Ostsee Zwei Wochen lang waren Nina und Dennis Schwindling im August an der Küste von Scharbeutz als Rettungsschwimmer im Einsatz. Immer in der Nähe: ihre fünfjährigen Kinder Robin und Bastian. Es ist das erste Jahr seit Geburt der Zwillinge, in dem die zwei Lebensretter wieder in rot-gelber Einsatzkleidung an der Küste wachten. Die Niedersachsen sind seit ihrer Jugend mit dem Zen- tralen Wasserrettungsdienst verbunden und lernten sich bei ih- rem Küsten-Einsatz 2004 kennen und lieben. Schon während ih- res Ostseeurlaubs im vergangenen Jahr fragte sich Nina, wann sie wohl wieder mit den anderen Kameraden auf dem Wachturm sitzen würde: »Man kann sagen, dass ich es vermisst habe, mein Leben für andere hinzuhalten«, erzählte die junge Mutter. t a v i r p : o t o F So entschieden sich die beiden für eine Anmeldung zum Wasser- rettungsdienst in Scharbeutz. Eigentlich sollte einer für je sieben Tage an der Küste sein, während der andere Partner zu Hause auf die Kinder aufpasst. Abschnittsleiter Peter Franz bot ihnen jedoch eine bessere Lösung an: Für zwei Wochen konnten alle vier zeitgleich in einer Blockhütte am Hemmelsdorfer See unter- gebracht werden. Die beiden Rettungsschwimmer wechselten sich für je eine Woche mit der Kinderbetreuung und dem Wach- dienst ab, verbrachten die Zeit vor und nach dem Dienst jedoch gemeinsam. Zwar befand sich die Hütte, in der sonst das Jugend- Einsatz-Team übernachtet, nicht direkt an der zentralen Unter- kunft, trotzdem kam die Familie zum Frühstück und Abendessen immer mit den anderen Rettungsschwimmern zusammen. Die jungen Eltern freuten sich besonders über die mühelose Aufnah- me ihrer Kinder in die Gemeinschaft. Auch akzeptierten die ande- ren Wachgänger die Jungs trotz ihrer erst fünf Jahre. Die fleißi- gen kleinen Helfer machten sich gern beim Abspülen oder Tischdecken nützlich. Für Bastian und Robin war es nichts Neues, Mama und Papa in Einsatzkleidung zu sehen. Auch zu Hause begleiten sie ihre El- tern regelmäßig am Wochenende zum Wasserrettungsdienst am Altwarmbüchener See bei Hannover. Die Schwindlings teilen sich dort ebenfalls zusammen mit anderen DLRG-Familien die Arbeit auf. Eine Gruppe verrichtet den Dienst, eine andere über- nimmt die Kinderbetreuung. Nina, die in ihrer Ortsgruppe Bad Nenndorf Kinder-Schwimm- kurse gibt, weiß: »Früh übt sich.« Auch anderen Eltern rät sie, Kinder schon früh ans Wasser zu gewöhnen und sie zu sicheren Schwimmern auszubilden. Während ihres Einsatzes in Schar- beutz achtete sie besonders auf den Nachwuchs im Wasser, da viele Eltern die Gefahren oft unterschätzten. Trotz gelber oder so- gar roter Flagge gingen manche noch mit ihren Kindern ins tiefe Wasser. Einmal habe ein Vater seine kleine Tochter, die noch Schwimmflügel trug, sogar bis zur ersten Sandbank mitgenom- men. In solch riskanten Situationen geht Nina auch auf die Eltern zu, um ihnen die Gefahr zu erklären. Für die Zukunft ihrer eigenen Kinder hoffen Nina und Dennis, dass auch sie einmal Rettungsschwimmer werden. Die Jungs sind auf dem besten Weg dahin. Bald wollen sie ihr Bronze-Ab- zeichen ablegen und üben schon fleißig das richtige Verhalten im Ernstfall. Notruf absetzen und Herz-Lungen-Wiederbelebung klappen bereits wunderbar. Von ihrer kombinierten Familien- und Einsatzzeit an der Küste waren alle vier begeistert. Paula Zeiler impressum Herausgeber: Deutsche Lebens-Rettungs- Gesellschaft (DLRG), Präsidium Verantwortlich: Frank Villmow Chefredakteur: Achim Wiese Redaktion: Martin Holzhause (Leitung), Henning Bock, Dr. Harald Rehn, Anne-Kathrin Pöhler, Andreas Klingberg, Sven Bergmann, Jens Quernheim, Hanno Thomas, Peter Sieman, Bettina Müller, Hilde Oberlehberg, Christopher Dolz, Fabian Preuss Fotoredaktion: Martin Holzhause Titelbild: Iuliia Sokolovska - stock.adobe.com Gestaltung: Corinna Sellmer, Martin Holzhause Verlag: DLRG Service Gesellschaft (DSG) mbH, Im Niedernfeld 2, 31542 Bad Nenndorf 38 Lebensretter 4 . 2019 Verwaltung Einzelabonnements: DSG, Redaktionsschluss: ✆ 05723 955-726, dsg@dlrg.de Druck: BWH GmbH, Beckstraße 10, 30457 Hannover Anzeigen: Wolfgang Schilling, ✆ 0173 3557201 Adressverwaltung Regionalausgaben Nordrhein und Westfalen: Bezieher der Lebensretterausgaben Nordrhein und Westfalen geben Adressänderungen bitte deren Abonnementverwaltungen bekannt. Die E-Mail-Adressen lauten: abo-Lebensretter@nordrhein.dlrg.de bzw. geschaeftsstelle@westfalen.dlrg.de Lebensretter-Ausgabe 1/2020, 31. Januar 2020 (Redaktionsschluss für die Landesverbandsausgaben siehe jeweilige Impressen auf deren Seiten) Erscheinungsweise: jeweils Mitte März, Juni, September und Dezember Aktuelle Druckauflage: 41.000 Exemplare Der Abonnementpreis für vier Lebensretter ausgaben beträgt seit 01.01.2002 7,50 ¤, inkl. Porto und MwSt. Redaktionsanschrift: Lebensretter, Im Niedernfeld 1–3, 31542 Bad Nenndorf, ✆ 05723 955-440,  05723 955-549, lebensretter@dlrg.de Den Lebensretter gibt es auch als App!

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