| Jahresbericht 2019 dlrg.de

VORWORT Liebe Leserinnen und Leser, wie die meisten Menschen auf der Welt hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) seit März unter der COVID-19-Pandemie zu lei- den. Auch wir gedenken der zahlreichen Corona- Opfer und sind in Gedanken bei den Familien, die einen nahen Angehörigen verloren haben. Es fällt mir nicht leicht, unter diesen traurigen Umständen ein Grußwort zu verfassen, das die herausragenden Leistungen der vielen Ausbilde- rinnen und Ausbilder wie auch Einsatzkräfte meiner DLRG, deren Präsident ich sein darf, ein wenig würdigt. Eine beachtliche Leistung haben unsere Ret- tungsschwimmer und Rettungsschwimmerin- nen gezeigt. Sie haben im Jahr 2019 mindestens 950 Männer, Frauen und Kinder vor dem Tod bewahren können. Bei 42 Einsätzen riskierten unsere Aktiven sogar ihr eigenes Leben. Die Anzahl der Hilfeleistungen für die in Not geratenen Wassersportler ist im Vergleich zum Vorjahr bedingt durch den weniger schönen Sommer gesunken. Unsere Einsatzkräfte halfen in insgesamt 48.789 Fällen Menschen, die in Ge- fahr geraten waren. Mit knapp 10,2 Millionen Stunden ehrenamt- licher und unbezahlter Arbeit haben die DLRG- Mitglieder wieder einmal ein hervorragendes Jahresergebnis erbracht. Die Helferinnen und Helfer auf den Wachstationen an Küsten, Bin- n engewässern und in vielen Schwimmbädern haben die Wasserfreizeit von Millionen Men- schen aus dem In- und Ausland in etwa drei Mil- lionen Wachstunden sicher gemacht. Hierfür op- ferten sie ihre Freizeit. Es ist erfreulich, dass der Mitgliederbestand so- wie die Anzahl der Förderer der humanitären Organisation entgegen dem allgemeinen Trend weiter ansteigen. Die DLRG kann sich also auch weiterhin auf einen starken Rückhalt in der Be- völkerung verlassen. Die Anzahl der Prüfungen in der Schwimmaus- bildung ist mit 92.913 ausgegebenen Urkunden gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Daran ist die Bäderpolitik in Deutschland nicht ganz unschuldig. Leider führt die Sparpolitik in den Kommunen nach wie vor dazu, dass Schwimm- bäder aus Kostengründen geschlossen werden. Hier haben wir erfolgreich unsere Petition »Ret- tet die Bäder« angestoßen und im Petitionsaus- schuss des Deutschen Bundestages als Petentin den Politikern erläutern dürfen. Zur Unterstüt- zung dieses Ziels, dem notwendigen Erhalt der Wasserflächen für die Schwimmausbildung, en- gagiert sich die DLRG verantwortlich in dem ver- bandsübergreifenden Bündnis der Bäderallianz Deutschland. Auch die Schulen werden von uns aufgefordert, ihrem gesetzlich vorgeschriebenen Auftrag, den Grundschülern das Schwimmen zu lehren, kon- sequent nachzukommen. Ich bin stolz auf die große Familie DLRG, auf je- den Einzelnen ist Verlass, nur so können wir un- sere Kernaufgaben erfüllen. Bei allen Aktiven, die durch ihre uneigennützige ehrenamtliche Arbeit die Ziele unserer Organisation unterstüt- zen, bedanke ich mich von ganzem Herzen. Ein herzliches Dankeschön richte ich an dieser Stelle aber auch an all unsere Sponsoren – ganz be- sonders an die Beiersdorf AG mit ihrer Marke NIVEA. Nicht mehr wegzudenken aus der gro- ßen Lebensretter-Gemeinschaft sind zudem un- sere über 1,6 Millionen Förderinnen und Förde- rer, die mit ihrer finanziellen Hilfe eine überaus wichtige Säule in unserem Verband bilden. Achim Haag DLRG-Präsident Jahresbericht 2019 3

VERBAND Petition »Rettet die Bäder« eingereicht Hoffnung auf die Trendwende wächst Den Schwimmbädern wird das Wasser abgegraben. Diese Entwicklung ist nicht neu. Und sie hat verheerende Folgen: Fast 60 Prozent der Zehnjährigen sind keine siche- ren Schwimmer, Schwimmunterricht findet oft nicht statt, ein Viertel der Grund- schulen hat gar keinen Zugang mehr zu einem Schwimmbad. Die DLRG tritt seit Langem als Mahner auf und fordert den Erhalt der zumeist öffentlichen Einrichtun- gen. Im Jahr 2019 sorgte die Kampagne »Rettet die Bäder« für viel Aufmerksam- keit. Die dazugehörige Petition an den Deutschen Bundestag wurde zum Erfolg und nährt die Hoffnung auf eine Umkehr des Trends. Jahresbericht 2019 5

r e m e o F s i n e D : o t o F steht. Dieser Rückstand werde in naher Zukunft bei einem er- heblichen Teil der Bäder weiter anwachsen. Der Studie zufolge »muss weiter davon ausgegangen werden, dass jedes zweite (öffentliche) Schwimmbad kurz- bis mittelfristig saniert werden muss«. Und außerdem: Im Jahr 2019 drohte bis zu 70 weiteren Bädern das Aus. Doch 2019 sollte nach dem Willen der DLRG und ihrer Mitstrei- ter auch das Jahr werden, in dem dieser verhängnisvolle Trend allmählich gestoppt wird. Mindestens 50.000 Unterstützer soll- ten bis Mitte April die Petition unterschreiben, um das Quorum für ein bundesweites Gesuch zu erreichen. Bereits im Februar wurde diese Marke überschritten, auch dank der tatkräftigen Mithilfe vor allem vieler DLRG-Gliederungen, die fleißig Unter- schriften sammelten. »Wir müssen dem Bund klar machen, welch wichtige Funktionen ein Bad hat – für die Gesellschaft und für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen«, findet Unterstützer Holger Heisel von der DLRG in Pfungstadt. Und auch der dortige Bürgermeister Koch machte mit: »Selbstver- ständlich habe ich die Petition unterschrieben. Ich finde es gut, dass die DLRG darauf aufmerksam machen will, wie wichtig es ist, dass die Kommunen auch Frei- und Hallenbäder betreiben können.« Forderungen finden Gehör Kurz vor Ablauf der Zeichnungsfrist entschied sich die DLRG dazu, die Petition zu verlängern. »Wir wollen mit unserer Kam- pagne das Problem des schleichenden Bädersterbens einer noch breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen und gezielt dort ansetzen, wo das Schwimmen können so wichtig ist«, er- klärte Achim Haag. Gemeint waren die rund 2.500 Badestellen in Deutschland, an denen die DLRG während der Sommer- monate präsent ist. In dieser Zeit sollten weitere Unterschrif- ten gesammelt und der Petition damit noch mehr Nachdruck verliehen werden. Die Strategie ging auf: Bis zum Ablauf der Aktion Ende August gingen beim Plattformbetreiber rund 120.000 Unterschriften ein. Mit diesen sowie weiteren circa 20.000 »roten Karten« aus einer anderen Aktion für den Bäder- erhalt im Gepäck reiste Präsident Haag vier Wochen später nach Berlin, um die DLRG-Petition am 25. September an den Vorsitzenden des Petitionsausschusses des Deutschen Bun- destages, Marian Wendt, zu übergeben. g a t s e d n u B r e h c s t u e D / r e n t r e a G n a i r o F l : o t o F Präsident Achim Haag (rechts) nahm im Dezember Stellung während der öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses zum Thema »Aufstellung eines bundesweiten Masterplans zur Rettung der Schwimmbäder«. VERBAND ZAHLEN UND FAKTEN | DLRG-PETITON Die ab Oktober 2018 laufende Online-Petition der DLRG auf der Plattform openPetition haben täglich im Durchschnitt 365 Menschen unterstützt. Die meisten Unterschriften wurden in den großen Bundesländern Ba- den-Württemberg (über 26.000) und Nordrhein-Westfalen (über 21.000) verzeichnet. Mehr als die Hälfte der rund 120.000 Unterstützer gaben an, dass sie selbst direkt betroffen sind (31 Prozent) oder in Zukunft betrof- fen sein könnten (23 Prozent). Jeder Vierte gab an, sich für das Thema verantwortlich zu fühlen. Gesammelt wurden die Unterschriften bis zum 31. August 2019. Übrigens nicht nur digital: Jede zweite ging auf einem Unterschriftenbogen ein. MEHR ÜBER DIE PETITION Der Übergabe folgte eine Einladung des Ausschussvorsitzen- den zur öffentlichen Anhörung am 9. Dezember. Dort hatten Haag und Pressesprecher Achim Wiese Gelegenheit, die Ein- gabe nochmals den Ausschussmitgliedern zu präsentieren und auf Nachfragen direkt zu reagieren. Zu diesem Zeitpunkt stand bereits fest, dass die Bemühungen gefruchtet haben. Für seine Sitzung im Januar 2020 hatte auch der Sportausschuss des Hohen Haues das Thema auf die Agenda gesetzt und die DLRG sowie weitere Sachverständige dazu geladen. Bereits am 7. De- zember deutete der Bundesinnenminister an, dass ein Inves- titionsprogramm, von dem auch die Schwimmbäder in erheb- lichem Umfang profitieren können, kommen soll. Während seiner Rede bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes in Frankfurt am Main sprach Horst Seehofer auch über eine Neuauflage des Goldenen Plans. Er sei bereit, »in sehr überschaubarer Zeit eine Konzeption zu ent- wickeln, auf deren Grundlage wir dann in der Koalition, in der Regierung und mit dem Finanzminister reden können, über welchen Zeitraum ein solcher Goldener Plan realisiert werden kann«. Die Notwendigkeit einer neuen Konzeption sieht See- hofer vor allem darin begründet, »dass viele Sportstätten, die in den 70er-Jahren entstanden sind, den Anforderungen heute unter vielen Gesichtspunkten nicht mehr entsprechen«. Für die DLRG ist das jedoch noch lange kein Grund, sich ent- spannt in den Liegestuhl zurückzulegen, findet Pressesprecher Wiese und mahnt: »Wir sind in einer ganz wichtigen Phase. Wir müssen da jetzt dranbleiben und die Politiker immer wieder beim Wort nehmen.« Jahresbericht 2019 7

BILANZ n n a m p e S i l e a h c i M : o t o F DLRG-Präsident Achim Haag: »Leisten großen gesellschaftlichen Beitrag« Die Rettungsschwimmer der DLRG haben im vergangenen Jahr 950 Menschen – oft in letzter Mi- nute – vor dem Tod bewahrt. Die meisten Rettungen ereigneten sich im Wasser. Bei 42 Einsätzen riskierten Retter sogar ihr eigenes Leben, um ein anderes zu erhalten. Die Einsatzbilanz weist insgesamt 48.789 Hilfeleistungen für Segler, Surfer und Motorbootfahrer aus, die in den Küsten- und Binnengewässern in Not gerieten. »Dies zeigt mir, dass unsere Retter kein Menschenleben verloren geben. Sie kämp- fen bei starker Strömung, Sturm und anderen Gefahren um jedes Leben«, würdigte Präsident Achim Haag die Leistungen der Einsatzkräfte. Die Bilanz der weltgrößten Wasserrettungs- organisation zeigt aber auch deutlich, dass – trotz des nicht so durchgängig schönen Sommers – die Arbeit der DLRG sehr be- deutend ist: »Der Monat Juli hat die Rettungseinsätze beson- ders an der Küste in die Höhe schnellen lassen. Leichtsinn, Selbstüberschätzung oder Unkenntnis über die Gewässer waren die häufigsten Ursachen dafür«, sagte Haag. Rund 47.000 Retter habe die DLRG im vergangenen Jahr eingesetzt. Sie bewachten 1.228 Freigewässer sowie 1.348 Schwimmbäder und haben auf ehrenamtlicher Basis etwa drei Millionen Wach- stunden geleistet, um die Wasserfreizeit von Millionen Men- schen in Deutschland sicher zu machen. Weniger Abzeichen ausgegeben Bauchschmerzen bereiten den Lebensrettern die rückläufigen Schwimmprüfungen. Die Ausbilder am Beckenrand haben im vergangenen Jahr 92.912 Prüfungen abgenommen, das seien knapp 2.000 weniger als 2018. Zudem wurden 48.243 See- pferdchen ausgehändigt. Hier stellt der DLRG-Chef aber auch klar, dass mit dem Seepferdchen nur der erste Schritt, nämlich die Wassergewöhnung, getan wurde. Die DLRG als Deutsch- lands Nummer eins in der Schwimm- und Rettungsschwimm- ausbildung verweist in diesem Zusammenhang auf den anhal- tenden Trend der Bäderschließungen. Haag bezeichnete es als bemerkenswert, dass trotz des Bädersterbens 86.723 Rettungs- schwimmprüfungen – davon 8.293 Juniorretter – erfolgreich abgelegt wurden. Nachwuchssorgen in Bezug auf den Wasser- rettungsdienst müsse sich die DLRG da noch nicht machen, so der Präsident. »Sorgen bereitet mir der Rückgang in der Zahl der Abnahmen des Jugendschwimmabzeichens Bronze«, bi- lanziert Haag die Ausbildungsleistung. Denn dies zeige auch, dass die Schwimmfertigkeit in Deutschland, und damit die Fä- higkeit, sicher schwimmen zu können, abnehme. Dafür machte der DLRG-Präsident die sich weiter verschlechternden Rahmen- bedingungen für die Ausbildung verantwortlich. »Diese Ent- wicklung ist alarmierend. Die Folgen werden wir alle zu spüren bekommen. Annähernd 25 Prozent aller Grundschulen können keinen Schwimmunterricht mehr anbieten, weil ihnen kein Bad zur Verfügung steht.« Die aktiven Mitglieder der DLRG haben im vergangenen Jahr knapp 10,2 Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit verrichtet. »Das ist ein großer gesellschaftlicher Beitrag, den wir da leis- ten«, berichtet der Chef der Wasserretter nicht ohne Stolz. Ins- gesamt über 1,6 Millionen Mitglieder und Förderer unterstüt- zen die Ziele und Aufgaben der Wasserrettungsorganisation. Jahresbericht 2019 9

den Schwimmprüfungen, um eine verbandsoffene Lösung zu ermöglichen. In der Folge wurde sie auf nationaler Ebene mit allen beteiligten Verbänden aus dem Bundesverband zur För- derung der Schwimmausbildung (BFS) sowie den Vertretern der Kultusministerkonferenz (KMK) abgestimmt. Zum BFS zäh- len neben der DLRG der Arbeiter-Samariter-Bund, das Deut- sche Rote Kreuz, der Deutsche Schwimmverband, der Verband Deutscher Sporttaucher, der Deutsche Turner-Bund sowie der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister. Nach der zusätz- lichen Absprache auf internationaler Ebene im Weltverband International Life Saving Federation (ILS) stellen sich die An- forderungen an das »Sichere Schwimmen« wie folgt dar: • 15 Minuten ohne Halt und Hilfen im tiefen Wasser schwim- men zu können und dabei mind. 200 Meter zurückzulegen; in Bauch- und Rückenlage schwimmen zu können; • • mind. Paketsprung und Sprung kopfwärts beherrschen; • sich unter Wasser orientieren zu können. Mit der neuen PO Schwimmen Rettungsschwimmen, die eben- falls im Einklang mit dem BFS sowie der KMK vereinbart wurde, erfüllen die Schwimmabzeichen diese Standards nun endgültig. Zukünftig kann jetzt jeder, der ein Deutsches Schwimmabzeichen besitzt, von sich behaupten, ein »Sicherer Schwimmer« zu sein. Schwimmabzeichen vereinheitlicht Die klare Positionierung und Stärkung des Themas »Sicheres Schwimmen« ist die wichtigste Änderung in der neuen Prü- fungsordnung. Es erfolgten jedoch weitere wesentliche Über- arbeitungen. So wurden die Schwimmabzeichen vereinheit- licht: Es gibt es nur noch einen Deutschen Schwimmpass mit identischen Prüfungsleistungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Das DJSA entfällt. Die Begründung ist relativ ein- fach: Die Altersgrenze von 18 Jahren war willkürlich gesetzt worden, was heute für die Schwimmausbildung nicht mehr passend erscheint. Kinder und Jugendliche entwickeln sich unterschiedlich und die körperlichen Anforderungen sind so formuliert, dass sie für Kinder und für Erwachsene gleicher- maßen erreichbar sind. Schwimmanfänger egal welcher Alters gruppe sollen sich identischen Anforderungen stellen. Rettungsschwimmabzeichen – Abnahmen 2019 – Deutsche Rettungsschwimmabzeichen BRONZE SILBER GOLD 27.322 46.683 4.425 Vorbereitende Prüfungen – Abnahmen 2019 – JUNIORRETTER 8.293 AUSBILDUNG Niveaustufen des Schwimmen könnens 1. Wassergewöhnung 2. Grundfertigkeiten 3. Basisstufe Schwimmen 4. Sicheres Schwimmen Im Mittelpunkt des Schwimmabzeichens steht das Ziel, dass alle unabhängig vom Alter sichere Schwimmer werden sollen. Bei den Abzeichen werden nur noch die ehemaligen Jugend- schwimmabzeichen verwendet. Bei den Deutschen Rettungsschwimmabzeichen (DRSA) wurde die Altersgrenze für Silber von 15 auf 14 Jahre gesenkt. Auf- grund der früher einsetzenden körperlichen Entwicklung kon- ditioneller Fähigkeiten bei Jugendlichen wurde der zeitliche Abstand zwischen allen Abzeichen auf zwei Jahre angepasst – vom Juniorretter (10 Jahre) bis zum DRSA Gold (16 Jahre). Ebenfalls neu ist, dass jetzt schon beim DRSA Silber die Hand- habung von Rettungsgeräten abgeprüft wird. Seepferdchen nicht sicher im Wasser Da das Seepferdchen nicht die Kriterien des sicheren Schwim- mens erfüllt, ist es keine Schwimmprüfung. Seit 2004 wird es deshalb als »vorbereitende Prüfung« in der Prüfungsordnung eingeordnet. Aufgrund ihres hohen Aufforderungscharakters für Kinder dieses als Motivation zu verstehen und erlaubt vol- ler Stolz das Abzeichen zu tragen. Diese wichtige Funktion wur- de beibehalten. Mit der neuen PO erhält das Seepferdchen durch leicht gestiegene Anforderungen zugleich eine Aufwer- tung. Anders als bisher kann das Abzeichen nur erhalten, wer die geforderte Strecke von 25 Metern in einer »Schwimmart in Grobform« zurücklegt und dabei in Brustlage erkennbar ins Wasser ausatmet. Wichtige Grundfertigkeiten Neue Bewegungen – wie eine Schwimmart – Anfängern beizu- bringen, fordert Ausbilder fachlich, methodisch und organisa- torisch. Die Anforderungen an sie werden mit der neuen Prü- fungsordnung wachsen. Ausbilder werden vor allem dadurch gefordert werden, weil neben der Freude an Bewegung im Wasser die Erfüllung geänderter Prüfkriterien im Ausbildungs- prozess zum einen gut vorzubereiten ist und zum anderen das zielgerichtete und gründliche Ausbilden anfangs mehr Zeit er- fordert. Das ist aber gut miteinander vereinbar. Wenn bei- Jahresbericht 2019 11

AUSBILDUNG Vorbildliche Inklusion in Bremervörde Schwimmen mit Handicap t l e n e R é r d n A i - l i e n a D : o t o F Sicher schwimmen zu können, ist die beste Prävention gegen das Ertrinken. Gute Schwimmer laufen weniger Gefahr, im Wasser in lebensbedrohliche Situationen zu geraten. Deshalb gehört die Schwimmausbildung von Kindern und Jugendlichen – aber auch von Erwachsenen – neben der Wasserrettung zu den Kernaufgaben der DLRG. Im vergangenen Jahr haben knapp 47.000 Jungen und Mädchen bei den Le- bensrettern ihr Seepferdchen abgelegt und den Einstieg in das Schwimmen lernen beschritten. Rund 84.000 Kinder haben ein Deutsches Jugendschwimmabzeichen erworben. Damit haben sie den Nachweis des sicheren Schwimmens erbracht. Jahresbericht 2019 13

AUSBILDUNG Zusammenarbeit mit dem DRK Die Idee für einen dauerhaften Kurs kam 2012 auf, als das Probeschwimmen für Kinder mit Beeinträchtigungen so gut ankam, dass die DLRG Bremervörde in Koopera- tion mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) überlegte, wie man es öfter anbieten kann. Nollmann betont die gute und auch notwendige Zusammenarbeit mit Tina Kau vom DRK, die erste Ansprechpartnerin für die Eltern ist. »Der Austausch und kurze Draht zum DRK, das genau über die Handicaps Bescheid weiß, ist immens wichtig. Auch deshalb, weil ich nicht jede Woche dieselben Aus- bilder für das Kind zur Verfügung habe. Da ist dann im- mer wieder eine neue Absprache und Verteilung nötig«, erklärt Nollmann das Zusammenspiel. Ziel ist es, den Kindern die Ängste vor dem Wasser zu nehmen und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufzu- bauen, um sie dann in die regulären Kurse zu integrie- ren. Das DRK ist von Beginn an mit involviert. »Ich frage Volker, ob wir gerade die Möglichkeit haben, ein Schnup- perkind aufzunehmen. Danach vereinbaren wir einen Termin, bei dem auch ein Ausbilder dabei ist. Leider sind die Kapazitäten aber auch schon mal begrenzt«, ist Kau sich des allgegenwärtigen Problems knapper Schwimm- kursplätze bewusst. Auch für das Handicap-Schwimmen gibt es aktuell eine Warteliste mit fünf Kindern. Eine Überführung der Jungen und Mädchen mit Beeinträchti- gungen in die Regelkurse ist daher umso mehr das Ziel. Bei 25 Kindern gelang das in der Vergangenheit bereits. Nollmann und Kau wissen auch um die soziale Aufgabe angesichts der zurückgehenden Schwimmfähigkeit – ge- rade bei Kindern. »Ich schätze in diesem Zusammenhang die neue Deutsche Prüfungsordnung Schwimmen Ret- tungsschwimmen wirklich sehr. Sie fördert, dass Kinder sich im Wasser orientieren können«, so der 63-Jährige. Der sanierungsbedingten zeitweisen Schließung des Schwimmbades in Bremervörde im vergangenen De- zember sei es dann zu »verdanken« gewesen, dass das Ausbilderteam sich in Lehrgängen gut auf die Umstel- lung vorbereiten und die seit Januar 2020 gültige Prü- fungsordnung direkt erfolgreich umsetzen konnte. Junge Ausbilder schaffen Vertrauen Wichtig bei der Entstehung des Angebotes war auch der Wunsch der betreuten Kinder und ihrer Eltern, nicht nur Erwachsene, sondern auch Jugendliche als Ausbilder zu haben. Bis heute ist das ein Teil des Erfolgsgeheimnis- ses, da sich die Kinder dadurch offener geben und schneller Erfolge erzielen. »Die meisten Eltern sind in den ersten zwei Wochen noch ganz gerne dabei, weil das gerade am Anfang natürlich auch Zeit braucht in Sachen Vertrauen. Aber es verselbstständigt sich anschließend vieles schnell, wenn sie sehen, wie viel Vertrauen die Kinder entwickeln und Spaß haben«, sagt Tessa aus dem Ausbilderteam. Selbst unter den Ausbildern finden sich teilweise Jugendliche mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen, zum Beispiel Autisten oder Diabetiker. Eine Verbindung zu den auszubildenden Kindern herzu- stellen und ihr Vertrauen zu gewinnen, fällt dadurch leichter. Eine gesonderte Ausbildung findet für die meist jugend- lichen Helfer nicht statt. »Es ist mehr eine Step-by-step- Qualifikation«, erklärt Tessa den Weg zur Ausbilderin. Das Schwimmabzeichen in Gold, Lehrgänge zum Um- gang mit Kindern, Schulungen beim DRK, Fortbildungen 31.160 Mitglieder engagierten sich 2019 aktiv in der Schwimm aus- bildung. 11.447 Aktive waren 2019 in der Ausbildung Rettungsschwim- men tätig. 1.849 Personen absolvierten 2019 das Deutsche Schnorchel- tauchabzeichen. Jahresbericht 2019 15

r e g r e b m a w h c S o n r A : WASSERRETTUNG o t o F Zahlreiche Einsätze im Sommer Über 600 Menschen im Wasser gerettet Die Rettungsschwimmer der DLRG haben 2019 in Deutschland insgesamt 609 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Fast 47.000 aktive Wasserretter waren für die Sicherheit ihrer Mitmenschen zahlreiche Stunden an mehr als 2.500 Gewässern ehrenamtlich im Einsatz. Der 25. August 2019 – ein Sonntag – ist ein heißer Sommertag. An dem als Ausflugsziel sehr beliebten Scharnebecker Inselsee im Kreis Lüneburg genießen Hunderte Badegäste die willkom- mene Abkühlung. Es ist gegen 17 Uhr, als Karsten Kirchgässler beobachtet, wie zwei Kinder beim Spielen an einer tiefen Stelle des Sees in Schwierigkeiten geraten. Der erfahrene DLRG-Was- serretter schätzt die Situation sofort als lebensbedrohlich ein und handelt, ohne zu zögern. »Ich habe meinen Kameraden noch angezeigt, dass ich Unterstützung brauche, und bin dann sofort rein ins Wasser«, erinnert sich Kirchgässler. Voll fokus- siert schwimmt er los. Sein einziger Gedanke: »Wie kriege ich die beiden hier raus?« In Panik geraten stützt sich das jüngere der beiden etwa sechs und acht Jahre alten Mädchen auf dem anderen ab und drückt es so unter Wasser. Kurz darauf erreicht Karsten Kirchgässler die Stelle. Das größere Kind ist zu diesem Zeitpunkt bereits vollkommen untergetaucht und für den Ret- tungsschwimmer nicht mehr zu sehen. Der erfahrene Lebens- retter nimmt das kleinere Mädchen auf den Arm. »Ich musste mich in diesem Moment entscheiden, ob ich erst ein Kind an Land und in Sicherheit bringe oder weiter nach dem anderen suche«, berichtet Kirchgässler. Erschwerend kommt hinzu: Das Wasser des Scharnebecker Inselsee ist trüb. »Ich hatte die Be- fürchtung, dass ich die Stelle später nicht wiederfinden wür- de.« Also sucht Karsten Kirchgässler, das bereits gerettete Kind Statistik 2019: Wachgebiete Freigewässer Schwimmbäder Gesamt 1.228 1.348 2.576 auf einem Arm, mit den Füßen das Wasser unter sich ab und greift mit dem freien Arm nach dem noch vermissten Mäd- chen. Und er hat Glück: Er kann es ebenfalls an die Wasserober- fläche ziehen und vor dem Ertrinken retten. Zurück an Land übergeben die Helfer der DLRG die Mädchen an ihre Mutter. Rückblickend war in 39 Jahren bei der DLRG kein Einsatz so dramatisch wie dieser. Lebensrettende Einsätze Auch andernorts hatten die Lebensretter der DLRG im Sommer 2019 viel zu tun und waren in Notfällen zur Stelle. Im Auesee in Wesel am Rhein in Nordrhein-Westfalen kam es nach einem Bericht der Nieder-Rheinischen-Zeitung allein bis Mitte August Jahresbericht 2019 17

EINSATZ Jugend-Einsatz-Teams Nachwuchskonzept bewährt sich In Jugend-Einsatz-Teams (JET) werden die Lebensretter von morgen ausgebildet. Bundesweit lernen rund 7.000 junge Mitglieder zwischen zehn und 16 Jahren die ehrenamtliche Arbeit im Wasserret- tungsdienst kennen – Tendenz steigend. Dabei kommt der Spaß in der Gemeinschaft nicht zu kurz. Wie wichtig die Arbeit der Rettungsschwimmer ist, zeigen die vielen Lebensrettungen jedes Jahr. Damit die Einsatzfähigkeit im Wasserrettungsdienst auch in Zukunft sichergestellt ist, be- nötigen die Retter Nachwuchs. Immer mehr Gliederungen set- zen deshalb auf die Ausbildung in den Jugend-Einsatz-Teams (JET). Über mehrere Jahre hinweg sind sowohl die Angebote für Jugendliche, sich in einem JET ausbilden zu lassen, als auch die Nachfrage der Heranwachsenden kontinuierlich ge- stiegen. Im Jahr 2019 wurden 7.041 junge Mitglieder zwischen zehn und 16 Jahren an den Einsatz an Gewässern herangeführt – das sind bereits rund 1.800 mehr als noch drei Jahre zuvor. Die Ausbildung der »Jettis«, wie sie gern genannt werden, ist häufig aus der Idee heraus entstanden, sich abzeichnenden oder vorhandenen Mangel an Nachwuchs langanhaltend zu lö- sen. »Wir hatten Nachwuchsprobleme und mussten die Lücke Entwicklung JET-Mitglieder 7.041 6.412 5.853 5.205 2016 2017 2018 2019 zwischen den Nachwuchsschwimmern und Aktiven im Wasser- rettungsdienst schließen«, sagt Lars Kathmann von der DLRG Tempelhof in Berlin. Kathmann, der als JET-Ausbilder in sei- nem Bezirk tätig ist, weiß um die Wichtigkeit dieser Ausbil- dungsform. Früher habe kaum ein Jugendlicher unter den Schwimmern gewusst, was es mit der Wasserrettung auf sich hat. Das habe sich mit der Gründung des JET geändert. Ausbildungsziel ist es, die Nachwuchskräfte nach dem Junior- retter und dem Rettungsschwimmabzeichen Bronze zu Wasser- rettern auszubilden. Am Ende sollen sie die Fachausbildung Wasserrettungsdienst vorweisen und als Rettungsschwimmer eingesetzt werden können. Da alle Ausbildungsaktionen im Team erfolgen, kommt der Spaß – auch bei vielen gemein- samen Ausflügen und Wochenenden – nicht zu kurz. Ist die Ausbildung beendet, werden die Rollen oft getauscht: Die gestandenen Nachwuchsretter sollen als Betreuer Verant- wortung übernehmen, die sie auch dazu befähigen soll, später als Führungspersonal auf einer Station der DLRG eingesetzt zu werden. r e g r e b m a w h c S o n r A : o t o F Statistik 2019: Ausbildung – Einsatzdienste Ausbildungen und Übungen 12.256 Teilnehmer an Ausbildungen 79.731 Ausbilder Wasser- rettungsdienst 1.125 Ausbilder Kata- strophenschutz Ausbilder Sprechfunk 319 297 Ausbilder Bootswesen 547 Ausbilder Tauchen 1.086 Ausbilder Sprech- funk BOS digital 138 Jahresbericht 2019 21

r a h c s t t i D h p e t S : o t o F RETTUNGSSPORT Wettkampfsaison 2019 Viele Neuheiten bei den Großereignissen Der Rettungssport ist die Wettkampfvariante des Rettungsschwimmens. Er entstand aus der Idee heraus, Menschen für den Wasserrettungsdienst zu gewinnen. Der Sport kann auf den Ernstfall vorbereiten und helfen, Leben zu retten. Über 60.000 Menschen betreiben in der DLRG den Rettungssport. Neben Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit kommt es vor allem auf die Beherrschung der Rettungsgeräte an, um konkurrenzfähig sein zu können. Auch 2019 fanden wieder nationale und interna- tionale Großereignisse mit zahlreichen deutschen Rettungssportlern statt. Einige der Wettbewerbe hielten dabei Neuerungen und Premieren für die Athleten bereit. Jahresbericht 2019 23

RETTUNGSSPORT 61.261 Sportler nahmen 2019 an insgesamt 919 Meisterschaften in der DLRG teil. 4.359 Mitglieder haben eine Lizenz als Kampfrichter der ersten (Basis-)Stufe. 3.417 Ausbilder/ Trainer haben rd. 200.000 Stunden ehrenamtlich gearbeitet. Bei den Auswahlmannschaften der DLRG-Landesverbän- de setzte sich am Ende mit dem Team aus Westfalen (35.829) ebenfalls der Titelverteidiger durch. Sachsen-An- halt (35.466) und Württemberg (32.567) wurden auf die weiteren Plätze verwiesen. 30 Jahre nach dem ersten Internationalen Deutschland- pokal im Rettungsschwimmen feierte die Simulierte Ret- tungsübung (Simulated Emergency Response Competi- tion, SERC) als weitere Disziplin im Programm Premiere. Auch diesen letzten Wettkampf der Veranstaltung, bei dem in umgekehrter Reihenfolge im Gesamtklassement gestartet wurde, entschieden die Rettungsschwimmer aus Australien für sich. Bei SERC wird im Schwimmbe- cken eine Notfallsituation mit Personen, die zu ertrinken drohen, simuliert. Diese muss binnen zwei Minuten bestmöglich gelöst werden. Neue Wettkampfserie National wie international gewann der SERC-Wettbe- werb in der jüngeren Vergangenheit an Bedeutung. Um die Disziplin auch im deutschen Rettungssport stärker in den Fokus zu rücken, richtete die DLRG 2019 erstmals die SERC Trophy aus. Pro Jahr soll die Serie aus bis zu vier Veranstaltungen bestehen, die die Simulierte Rettungs- übung als (Haupt-)Bestandteil anbieten. Die erste Aus- tragung mit Wettkämpfen in Halle/Saale und Eschborn entschied die DLRG Eschborn vor dem Kreisverband Oder-Spree und der Ortsgruppe Malsch für sich. Erste Einzelstrecken-Meisterschaft Eine Wettkampfpremiere fand auch in Magdeburg statt. Ende Mai traten rund 120 Rettungsschwimmer in der Landeshauptstadt von Sachsen- Anhalt an, um zum ers- ten Mal die nationalen Meister über die Einzelstrecken, also losgelöst vom Mehrkampf, zu ermitteln. Die Nach- folgeveranstaltung des DLRG Cup Pool bot gerade Athle- ten mit klaren Lieblingsdisziplinen die Möglichkeit, Ein- zelmedaillen zu gewinnen. Gleichzeitig ging es um die Tickets für die Europameisterschaft in Italien. Einige Deutsche Rekorde fielen somit schon fast zwangsläufig. Jan Malkowski präsentierte sich in eindrucksvoller Früh- form und gewann in seiner Paradedisziplin über die 100 Meter Retten mit Flossen in neuer Weltbestzeit (44,04 Se- kunden) den Vor- und später auch den Endlauf. Nach- wuchstalent Marco Hetfeld glänzte ebenfalls in dieser Disziplin und stellte mit 45,96 Sekunden einen neuen Ju- nioren-Weltrekord auf. Nationale Bestzeiten und erste Plätze erreichten die gebürtige Magdeburgerin Vivian Zander und Nina Holt über 100 Meter Retten mit Flossen und Gurt beziehungsweise mit Flossen ohne Gurt. Auch in den Disziplinen 50 Meter Retten einer Puppe und 100 Meter Kombinierte Rettungsübung setzten sich die Favo- riten durch: Danny Wieck und Kerstin Lange (Schwerte), beide schon seit einigen Jahren auch international sehr erfolgreich, entschieden ihre Endläufe für sich. Weitere Meistertitel gingen über 200 Meter Hindernisschwim- men an Clara Thiede (Mölln) und Fabian Ende (Halle-Saa- lekreis). Mehrkampf-Meister ermittelt Im Vergleich zur erstmalig ausgetragenen Einzelstrecken- Meisterschaft sind die Deutschen Mehrkampf-Meister- schaften schon lange ein fester Bestandteil im Terminka- lender der Rettungssportler. Die 47. Auflage fand nach 2017 zum wiederholten Male in Hagen (Westfalen) statt. Ursprünglich war zwar Hannover als Austragungsort vorgesehen, aufgrund eines gravierenden Sanierungs- t l e n e R é r d n A i - l i e n a D : o t o F Jahresbericht 2019 25

PARTNER Zusammen für die gute Sache: Kooperationspartner der DLRG Die DLRG kann sich bei ihrer lebensrettenden Arbeit auf eine Vielzahl von Partnern verlassen. So stehen seit mehr als fünf Jahrzehnten die Wasserretter und die Beiersdorf AG mit ihrer Marke NIVEA Seite an Seite, um gemeinsam Kindern das Schwimmen beizubringen und über Wassergefahren aufzuklären. Im Jahr 2019 ist mit der Wasserwelt »Rulantica« darüber hinaus eine Kooperation mit dem Europa-Park in Rust dazu gekommen. Partnerschaften wie diese ermöglichen erst, dass Angebote entwickelt und umgesetzt, Projekte durchgeführt und ehrgeizige Ziele erreicht werden können. t l y r r a K n i t r a M : o t o F r e l l e W s a m o h T o t o F : i e n e R é r d n A - l i e n a D : o t o F r e l l e o m e t u R g n n n e H i : o t o F Jahresbericht 2019 27

PARTNER den, die Kleinen leichter zu sicheren Schwimmern ausbilden zu können. Ein weiteres wichtiges Projekt bei der frühkindlichen Aufklä- rung sind die Kindergartentage, bei denen die Kinder mit Som- mer- oder Eisregelmalbüchern, einem Riesenpuzzle, Bewe- gungsgeschichten und Puppentheater samt Seehund »Nobbi« – das beliebte Maskottchen der Kooperationspartner – lernen, wie sie sich am Wasser und in der Sonne richtig verhalten. Mehr als drei Jahrzehnte NIVEA-Preis Trotz allem Engagement in Aufklärung und Schwimmausbil- dung kommt es leider immer wieder zu tragischen Unfällen. Das bestätigte auch 2019 die DLRG-Statistik, die 417 ertrunke- ne Personen auswies. Umso besser ist es, wenn jemand da ist, um zu helfen und das Schlimmste zu verhindern. Menschen, die andere vor dem Ertrinken retten oder sich in anderer Weise um die Sicherheit am und im Wasser verdient machen, werden mit dem NIVEA- Preis für Lebensretter geehrt. Zum 31. Mal wurde die Verleihung Ende November in Hamburg durchge- führt. Besonders in Erinnerung blieb die Rettung einer Frau aus der Elbe bei Magdeburg in Sachsen-Anhalt. Die beiden Schüler Mohammad (15) und Oday (16) retteten der Frau durch ihr beherztes und sofortiges Eingreifen das Leben. Laudatorin Laura Dekker (mit den jungen Rettern im Bild), die als Teenage- rin unter großer medialer Aufmerksamkeit allein die Welt um- segelte, lobte das Verhalten der beiden gebürtigen Syrer. »Ich bewundere den Mut und die Entschlossenheit von Oday und G A f r o d s r e i e B : o t o F Mohammad. Strömung, Wellen und Temperatur: Wasser kann so ein gefährliches Element sein. Sie haben eine echte Helden- tat vollbracht«, sagte die 24-jährige Niederländerin. »Der freiwillige persönliche Einsatz dieser Menschen für unse- re Gesellschaft kann nicht hoch genug geschätzt werden. Wir alle sind ihnen zu Dank verpflichtet«, erklärte Iain Holding, Ge- neral Manager Deutschland der Beiersdorf AG, mit Blick auf die weiteren Ehrungen von DLRG-Gliederungen, aber auch Pri- vatpersonen, die sich als sogenannte »Seepferdchen-Unter- stützer« oder Lebensretter besonders verdient gemacht haben. NEUE WASSERWELT IM EUROPA-PARK RUST Rund 3.500 DLRG-Mitglieder kamen Ende November für eine Wasserübung in der neuen Wasserwelt »Rulantica« im Europa-Park in Rust zusammen, die wenige Tage danach eröffnet wurde. Der Europa-Park und die DLRG haben verschiedene Konzepte für die Zukunft entwickelt. Die Kooperation soll ne- ben gemeinsamen Evakuierungsübun- gen auch die Bereiche Gefahrenpräven- tion und Schwimmausbildung umfassen. Wenige Tage vor der Eröffnung gab es die erste Übung zur Evakuierung aller Badegäste. Innerhalb von rund zehn Minuten konnten alle teilnehmenden DLRG-Mitglieder und Mitarbeiter die Wasserwelt verlassen. Europa- Park- Gründer Roland Mack freut sich über die Zusammenarbeit: »Mit der DLRG haben wir nicht nur einen kompetenten Partner für Sicherheitsfragen rund um das Wasser, sondern wir dürfen auch eine Organisation unterstützen, de- ren ehrenamtliche Helferinnen und Helfer deutschlandweit einen großarti- gen und wichtigen Job leisten.« GUT GERÜSTET MIT ARENA Wenn es um Schwimmkleidung für Rettungsschwimmer und Schwimmaus- bilder sowie einheitliche Kleidung unserer Ehrenamtlichen bei Großveran- staltungen und Wettkämpfen oder die Ausstattung der DLRG-Nationalmannschaft geht, ist der Sportartikelher- steller arena ein verlässlicher Partner. Als Sponsor im Sport macht er auch die Wettkämpfe der DLRG Trophy und den Internationalen DLRG Cup mit möglich. Beim DLRG Cup 2019 gab es eine Neuerung im Austragungsmodus. Waren zuvor ausländische Sportler nur in ihren Nationalmannschaften startberech- tigt, konnten diesmal auch internationale Vereine (Interclubs) teilnehmen und sich direkt mit den deutschen Teams messen. Die Veranstalter erwarten so eine weitere Internationalisierung und Aufwertung des Teilnehmerfeldes. EIS SCHLECKEN UND GUTES TUN Seit Anfang 2018 kommt man an vielen Eistheken in Deutschland in den Ge- nuss des Seepferdchen-Eises. Für jede verkaufte Kugel spendet Hersteller Dreidoppel mit seiner Marke Gelatop fünf Cent an den Bundesverband zur Förderung der Schwimm- ausbildung (BFS), dem die DLRG angehört. Im Jahr 2019 kam dabei eine Summe von rund 25.000 Euro zusammen, die über den BFS an alle Mitgliedsver- bände ausgeschüttet wird. MIT DER BKK24 AUF FITNASS-TOUR Zum zweiten Mal fand 2019 die FITNASS-Tour statt. Das gemeinsame Projekt von DLRG und der Kranken- kasse BKK24 soll Menschen, die bislang wenig Kon- takt zu Wasser hatten, die Scheu vor dem nassen Ele- ment nehmen. Jährlich sind je fünf Veranstaltungen geplant. In deren Mittelpunkt steht ein 17 Meter langer Parcours auf dem Wasser, der mit vie- len Hindernissen lockt. Hinzu kommen noch kleinere Kooperationen, die unsere Arbeit unter- stützen. Die DLRG dankt allen Partnern, auch wenn sie hier nicht alle erwähnt werden können, für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Neue Projekte warten nur auf ihre Umsetzung – vielleicht mit Ihrer Hilfe! Jahresbericht 2019 29

JUGEND Alltag umweltfreundlicher gestalten Erste Ergebnisse können sich sehen lassen: Der Flyer »Es ist Zeit zu handeln!« stellt Anregungen für Kinder und Jugendliche vor, um sich mit dem Thema Klima- und Umweltschutz weiter auseinanderzusetzen. Die für junge Menschen formulierten Umweltregeln zeigen einfache Handlungsbeispiele auf, wie sie selbst Umweltschutz ge- stalten können und geben praktische Tipps zur Umset- zung. Die Tipps helfen dabei, den Alltag umweltfreund- licher zu gestalten und erklären leicht verständlich die Hintergründe. Die begleitende Broschüre »DLRG-Jugend – Umwelt- schutz und du…?!« richtet sich ergänzend an alle Ju- gendgruppenleiter*innen sowie Multiplikator*innen des Verbandes. Die Publikation hält viele Hintergrundinfor- mationen bereit und stellt zahlreiche Ideen für Aktionen zur praktischen Umsetzung der Umweltregeln in der Kin- der- und Jugendverbandsarbeit vor. Wie die Umweltre- geln gliedern sich diese in die vier Bereiche »Kritischer Konsum«, »Gewässerschutz«, »Müllvermeidung« sowie »Sag es weiter!«. Klima- und Umweltschutz können so in den Kinder- und Jugendgruppen nicht nur kommuniziert, sondern auch gelebt werden. Lebensgrundlagen erhalten Beide Themen auch im Verbandsalltag der DLRG-Jugend zu etablieren und dem Wunsch junger Menschen nach einer lebenswerten Zukunft auf diesem Planeten nachzu- kommen, ist ein hohes Ziel. Doch dieser Aufgabe hat sich die DLRG-Jugend bereits vor langer Zeit in ihrem Leitbild verschrieben und wird hier auch in Zukunft einen Fokus setzen. Das Erlebnis am und im Wasser spielt in der DLRG-Jugend eine besonders wichtige Rolle. Daher setzt sie sich für den Erhalt dieser Lebensgrundlage auch für nachfolgende Generationen ein. Wir alle müssen jetzt handeln, bevor es zu spät ist. Insgesamt 7.975 junge Mitglieder engagieren sich in Vorständen der DLRG-Jugend. Die Jugendleiter- ausbilder-Lizenz JuLeiCa besitzen 3.940 Mitglieder der DLRG-Jugend. In der Kinder- und Jugendarbeit wurden rund eine Million Stunden geleistet. 134.588 Kinder und Jugendliche haben aktiv an der Jugendarbeit teilgehabt. Jahresbericht 2019 31 Entwicklungen und unterstützt junge Menschen bei der Ausein andersetzung mit aktuellen Themen. Um sich dem komplexen Problem des Klimawandels zu widmen und verbandsspezifisch aufzuarbeiten, gründete die Bundesebene das Arbeitsfeld »Klima und Umwelt« mit dem Ziel, dieses wichtige Thema in den Verband zu tra- gen und einen aktiven Beitrag zum Klima- und Umwelt- schutz zu leisten. Dafür wurden eine Vielzahl an Informa- tionen und Sachverhalten aufgearbeitet, damit diese von Kindern und Jugendlichen nicht nur leicht verstanden, sondern auch in Alltagssituationen einfach angewendet werden können.

DIGITAL Neuer Webauftritt Nicht-Mitglieder im Mittelpunkt Große Bilder, schlanke Menüs, lange Seiten und recht viel Blau, aber auch das klassische »Gelb auf Rot« als unverwechselbares Kernelement: Der Webauftritt dlrg.de erscheint in einem neuen modernen Gewand und ist für die Nutzung auf mobilen Endgeräten optimiert worden. Viel interne Überzeugungsarbeit in den Gremien, die Suche nach der passenden Agentur und die schrittweise Anpassung des Internetauftritts: Rund zwei Jahre dauerte der Prozess der Layout-Umstellung der Webseiten des DLRG-Bundesverban- des, doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Am 15. Sep- tember 2019 wurde der neue Webauftritt veröffentlicht. Zu den auffälligsten Veränderungen gehören der Einsatz vieler großer Bilder, das Zusammenspiel der DLRG-Farben Gelb und Rot mit einigen in Blau gehaltenen Elementen sowie die ver- schlankte Seitenstruktur mitsamt des nur noch vier Punkte um- fassenden Hauptmenüs. »Der alte Internetauftritt war für den PC optimiert«, erklärt Frank Villmow, Leiter Verbandskommunikation im Präsidium. »Heute nutzen allerdings mit Abstand die meisten User ein Smartphone oder Tablet, um sich Inhalte im Netz anzuschauen. Deshalb war es dringend an der Zeit, unseren Auftritt anzupas- sen«, so Villmow weiter. Neben der beauftragten Agentur war der Arbeitskreis (AK) IT von Beginn an involviert und inhaltlich gefordert. In der Zu- sammenarbeit mit der Agentur hat der Arbeitskreis die TYPO3 CMS-Anpassungen vorgenommen. Die freie Software zur Er- stellung und Verwaltung von Internetseiten nutzen DLRG-weit über 2.300 Mandanten, womit der AK IT die vielleicht größte ehrenamtliche Typo3-Installation der Welt betreibt. Während die Agentur das Layout entwickelte, wurden die vor- handenen selbst entwickelten Anwendungen ins neue Design überführt. Besonders hat der AK darauf geachtet, dass Gliede- rungen mit möglichst wenig Aufwand ihre Seiten gestalten können. So steht allen eine fertige Seitenstruktur mit Stan- dardseiten, die nur noch mit Inhalt befüllt werden müssen, zur Verfügung. Diese sind individuell anpassbar. Doch nicht erst bei der Entwicklung des neuen Webauftritts ha- ben sich die knapp 30 ehrenamtlichen AK-Mitglieder verdient gemacht. Für mehr als 1.900 Gliederungen bundesweit stellen die freiwilligen Experten des Arbeitskreises die Technik für Webauftritt, E-Mail und Cloud sowie zahlreiche selbst entwi- ckelte Anwendungen bereit. Dazu zählen unter anderem 27.500 eingerichtete E-Mail-Konten und etwa neun Millionen verarbeitete Mails im Jahr 2019. Inhaltlich ist der überarbeitete Internetauftritt deutlich stärker an den Interessen verschiedener DLRG-externer Zielgruppen ausgerichtet. Außerdem soll die Bundesverband-Website noch mehr als bislang ein zentrales Element im Fundraising werden. Downloads und nützliche Informationen, die bisher im Bereich »Für Mitglieder« zu fi nden waren, befi nden sich nun im Inter- net-Service-Center (ISC) unter dlrg.net. Um das ISC nutzen zu können, müssen sich Mitglieder mit ihrem DLRG-Account an- melden. Hier stehen ihnen dann nützliche Anwendungen zur Verfügung, die vor allem die Verwaltungsarbeit im Verein er- leichtern sollen. So können zum Beispiel Trainingsgruppen er- stellt und verwaltet oder ein Einsatztagebuch geführt werden. »Besonders toll fi nde ich, dass wir dieses Projekt gemeinsam mit der DLRG-Jugend umsetzen konnten. So haben Jugend und Stammverband jetzt dieselbe Grundlage, was auch künfti- ge Wartungsarbeiten erleichtert«, erläutert Villmow. Dem Bundesverband sollen nun die Landesverbände, Bezirke und Ortsvereine folgen. Die Gliederungen der DLRG müssen ihrerseits bis zum Herbst 2020 die eigenen Auftritte umstellen, ehe das alte Layout Ende Oktober abgeschaltet wird. Dank der Vorbereitungen des AK IT sollte das die Webmaster in den Ver- einen aber nicht vor allzu große Probleme stellen. Jahresbericht 2019 33

machte. Speziell durch den Katastrophenschutz war das bis dato einzige Einsatzfahrzeug auch zeitlich stark eingebunden und es bestand wenig Raum für andere Nutzungszwecke. Ne- ben der Unterstützung vor Ort wurde die Anschaffung durch eine Strukturfördermaßnahme der DLRG von anteilig 20 Pro- zent möglich. Untergestellt wird der Transit in der vor einigen Jahren neu errichteten Fahrzeughalle. Neue Schulungsräume in Osnabrück Dank vieler helfender Hände konnten im Frühjahr 2019 neue Räumlichkeiten der DLRG Osnabrück eingeweiht werden, die insbesondere für Schulungen, Seminare und anderweitige Ver- anstaltungen genutzt werden sollen. Neben den beiden hierfür angedachten Räumen umfasst der Bau einen Technikraum, ein Lager sowie eine kleine Küche. »Wir hatten immer nur ange- mietete Räume, in denen wir nie lange bleiben konnten. Zu- letzt war es nur ein kleiner Lagerraum und die Schulungen fan- den über ganz Osnabrück verteilt statt. Deshalb haben wir alle Energie gebündelt und die Planung eigener Räumlichkeiten in Angriff genommen«, sagt Doris Niehoff von der DLRG Osna- brück. Die Finanzierung des rund 210.000 Euro teuren Baupro- jektes wurde neben Landesfördermitteln durch eine Struk- turfördermaßnahme in Höhe von zehn Prozent über den DLRG Bundesverband ermöglicht. Das neue Schulungsgebäude in Osnabrück. Förderung von Einsatzkleidung Seit 2014 fördert das DLRG-Präsidium auch die Bekleidung der aktiven Mitglieder aus Spendeneinnahmen – im vergangenen Jahr mit rund 170.000 Euro. Die Zusammenstellung der Pro- dukte erfolgt in Abstimmung mit den Fachressorts. Mit dem Förderprogramm sollen die Nachteile der ehrenamtlichen DLRG- Helfer im Vergleich zum Beispiel zur Feuerwehr oder dem Technischen Hilfswerk, die aus öffentlichen Mitteln fi- nanziert werden, zumindest zum Teil aufgefangen werden. Die Ausstattungsliste der Materialstelle in Bad Nenndorf umfasst aktuell 30 Produkte. Neben klassischer Grund- ausrüstung wie Einsatzhosen und Einsatzjacken oder Schwimmbekleidung für die Ausbildung sind unter ande- rem ein Einsatzpaket für Damen und Herren sowie ver- schiedene Neoprenanzüge neu im Programm. SPENDEN t l i e n e R é r d n A - l i e n a D : o t o F Über 150 Lehrgänge bezuschusst Ohne die passende Qualifikation hilft Lebensrettern auch die beste Ausrüstung nicht. Noch bevor sie etwa an den Gewäs- sern für Sicherheit sorgen können, durchlaufen sie verschiede- ne Lehrgänge und Qualifikationen. Dabei kommen viele von ihnen irgendwann mit der Bundesakademie der DLRG in Be- rührung. Diese verkörpert die höchste Ausbildungsebene im Verband. Von hier aus werden die Konzepte durch geeignete Ausbilder in die 18 Landesverbände, die zugehörigen Bezirke und die Ortsgruppen weitervermittelt. So ist eine flächende- ckende und einheitliche Ausbildung aller Mitglieder garantiert. Seit 2018 zählt zudem die Betreuung des Bundesfreiwilligen- dienstes neben Lehrgangsorganisation und -abwicklung sowie den angesetzten Tagungen und Workshops zu den Aufgaben. 2019 wurden über 150 Lehrgänge mit mehr als 600 Einsätzen von Referenten durchgeführt. Die Teilnehmerzahl für diesen Zeitraum belief sich insgesamt auf knapp 2.300. DLRG-Mitglieder nehmen an Lehrgängen der Bundesakade- mie zu deutlich vergünstigten Konditionen teil. Sie zahlen le- diglich einen Eigenanteil von 85 Euro, was einer durchschnitt- lichen Förderung durch den Bundesverband von 70 Prozent entspricht. Weitere anfallende Kosten wie An- und Abreise, Übernachtung, Verpflegung oder Materialkosten werden durch Fördermittel abgedeckt. Die Lehrgangskosten des Bundesver- bandes lagen im vergangenen Jahr bei rund 530.000 Euro. k c ü r b a n s O G R L D : o t o F Zu den Lehrgängen kamen rund 1.000 Teilnehmer an Workshops und Gremienta- gungen der Ressorts hinzu. Die gesamten Kosten hierfür tragen die Ressorts des Bun- desverbandes. Zudem bietet die Bundesakademie während der Lehr- gänge die Betreu- ung für Kinder an, deren Erziehungs- berechtigte an den Veranstaltungen teilnehmen. Jahresbericht 2019 35

gischen Entwicklungsprozess hervorgegangenen Maßnah- men zielen ab auf soziale Medien, Suchmaschinen, E-Mailings und Webseiten. Auch bei der Entwicklung des neuen Internet- auftritts der DLRG (Bericht auf Seite 33) spielten die verschie- denen Bedürfnisse möglicher Unterstützer eine wesentliche Rolle. Neben der Möglichkeit allgemein auf der Internetseite zu spenden, ist seit Herbst 2019 auch ein Spendenshop auf der DLRG-Homepage zugänglich. Dieser soll mit Informationen über konkrete Produkte und deren Einsatzmöglichkeiten von Beginn der Spende an vermitteln, wofür das Geld eingesetzt und gebraucht werden kann. Spenden sind dabei zweckunge- bunden und entsprechen einem beispielhaften Zweck. Die Vi- sualisierungen und Informationen im Online- Spendenshop suggerieren eine Art Einkaufserlebnis, womit Konsum- und Produktentwicklungen der vergangenen Jahre entsprochen wird. Der neue Spendenshop ist auch in Zeiten zunehmenden Umweltbewusstseins ein Mittel für die Spendengenerierung der Zukunft. Dass die Zukunft des Fundraisings digitaler wird, belegt auch eine aktuelle Social-Media-Studie der Kreativagenturen Stu- dio Hoekstra und Kemmler Kemmler. Vor allem junge Spender seien demnach besonders gut über diese Plattformen zu errei- chen. Soziale Medien haben ein großes Potenzial für das Fundraising, an dessen Oberfläche erst noch gekratzt wird. Das haben mittlerweile viele Organisationen erkannt. Darin besteht letztlich auch die Herausforderung: Die Konkurrenz und vor allem die Informationsvielfalt im Internet sind groß. DLRG hautnah erleben Alle schriftlichen, telefonischen und persönlichen Anfragen im Fundraising werden von den Mitarbeitern der Fördererbetreu- ung zeitnah und umfassend beantwortet. Ihre Aufgabe ist es, überdurchschnittlich engagierte Spender überdurchschnittlich zu betreuen. So entstehen dauerhafte Beziehungen und über die Jahre hat sich eine lebendige Kommunikation entwickelt, die es erlaubt, die Unterstützer aktiv einzubeziehen. Auch 2019 hat die DLRG wieder ihre engsten Freunde und För- derer zu Veranstaltungen wie dem Förderer-Treffen in Wismar, dem DLRG Cup im Rettungsschwimmen in Warnemünde und der NIVEA- Preisverleihung für Lebensretter in Hamburg ein- geladen, um sich zum einen bei ihnen für das Engagement zu bedanken und zum anderen über zukünftige Aufgaben und Visionen unserer Wasserrettungsorganisation auszutauschen. Bei den Treffen erleben die Spender die DLRG hautnah: Sie besichtigen Wasserrettungsstationen und erhalten Einblick hinter die Kulissen, fiebern bei Wettkämpfen mit den Ret- tungssportlern mit oder unternehmen eine Fahrt mit einem DLRG-Rettungsboot. Die für eine Reise anfallenden Kosten tragen die Teilnehmenden selbst. Eine zunehmende Bedeutung in der Kommunikation mit För- derern erlangen Legate und Zustiftungen wie etwa die Mar- got-Probandt-Franke-Stiftung, aus deren Erträgen Aufgaben der Wasserretter gefördert werden. Die DLRG hat unter dem Titel »DLRG-Stiftung für Wassersicherheit« im April 2007 eine rechtsfähige Dachstiftung eingerichtet und ist mit ihr Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen. Unter dem Dach der Stiftung können grundsätzlich beliebig viele unselbstständige Stiftungen zusammengeführt werden. Erstes Ziel der Dachstif- SPENDEN p m a k t s e W n a i l i K : o t o F DIE DLRG SAGT DANKESCHÖN Mit ihrem persönlichem Engagement und ihren Spenden sichern die Fördererinnen und Förderer die Arbeit der DLRG zum Wohl der Menschen für eine sichere Freizeit im und am Wasser sowie die Rettung vor dem Tod durch Ertrinken. Sie leisten so Hilfe zur Selbsthilfe und machen alle zusammen die Arbeit der DLRG überhaupt erst möglich. Unser herzlicher Dank geht deshalb an … alle aktiven Spender(innen) der DLRG. … alle Förderinnen und Förderer, die anlässlich von Geburtstagen, Jubiläen oder Trauerfällen für uns sammelten. … alle Stiftungen, die uns halfen, gemeinsame Projekte zu realisieren. … alle Unternehmen, die uns besonders großzügig unterstützt haben. … alle Menschen, die die DLRG mit einer Erbschaft bedachten. Danke für Ihre Hilfe. Wir freuen uns, Sie auch weiterhin bei unserem Einsatz an unserer Seite zu wissen! tung ist es, langfristige Mittel zu generieren, deren Erträge die satzungsgemäßen Aufgaben unterstützen. Ein weiteres Ziel: Die Dachstiftung bündelt unselbstständige Tochterstiftungen der Gliederungen, Treuhandstiftungen aus zweckbestimmten Nachlässen und dafür vorgesehene Zuwendungen. Einige Förderprogramme wären ohne den Zufluss von priva- ten Zuwendungen nicht möglich. So wird die Einsatzkleidung für Ausbilder und Rettungsschwimmer aus Spendengeldern bezuschusst (Bericht auf Seite 34/35). Zudem haben Gliede- rungen Zugang zu Strukturförderprogrammen für Investitio- nen und Rettungsmittel. Auch die Bildungsangebote des Bun- desverbandes im Bundeszentrum in Bad Nenndorf werden aus den Spendenmitteln mitgetragen. Und natürlich finanzie- ren die Förderer ganz konkrete Projekte, indem zweckgebun- dene Spenden Gliederungen zufließen. Transparentes Handeln Ohne die Großzügigkeit der Förderer könnte die DLRG ihre Aufgaben nicht im selben Umfang erfüllen. Umso wichtiger ist es ihr, dass die ihr anvertrauten Mittel sparsam, sachge- recht und wirkungsvoll verwendet werden. Um den eigenen Ansprüchen an Transparenz gerecht zu werden, wird die DLRG von internen und externen Gremien geprüft. Die Verantwort- Jahresbericht 2019 37

FINANZEN Finanzbericht 2019 Das Finanzkonzept im Bundesverband 1 Die wirtschaftliche Lage Die allgemeine wirtschaftliche Lage in Deutschland als eine der wesentlichen Faktoren auch für die Verbandsentwicklung ist 2019 stabil geblieben. Der Bestand an Mitgliedern und Förderern hat sich im Vergleich zum Vorjahr weiter nach oben entwickelt. An dem Beitragsanteil von fünf Euro hat die letzte Bundestagung in Hamburg im Oktober 2017 erst zum Jahr 2020 etwas geändert und ihn somit für das Berichtsjahr 2019 noch weiter fortgeschrie- ben. Vor dem Hintergrund der weitgehend stabilen Größe der Beitragseinnahmen bleibt dieser Teil der Finanzierung als ver- lässliches Eigenmittel eine wichtige Grundlage und wird nach Beschluss der Bundestagung dann ab 2020 sukzessive über vier Jahre erhöht werden. Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre ist der Bun- desverband zudem zuversichtlich, dass die Zahl der Förderer der DLRG auch künftig wachsen kann. Dagegen bleibt die Beschaf- fung von anderen finanziellen Mitteln, etwa das Einwerben von öffentlichen Zuwendungen, zunehmend aufwendig und schwie- rig. Erschwerend kommt hinzu, dass trotz laufender politischer Initiativen Kommunen aus Sparzwängen Hallen- und Freibäder schließen und somit die wichtigste Infrastruktur der DLRG – und damit die humanitäre Arbeit und Mitgliederentwicklung in den Gliederungen – einschränken. Verbandsübergreifende Aktionen wie die der Bäderallianz Deutschland sollen dem Trend entge- genwirken, haben aber bislang erst begrenzte Wirkung entfalten können. Hier besteht insofern ein potenzieller Risikofaktor für ei- nen deutlicheren Mitgliederrückgang. Allerdings hat die DLRG 2018 zur Erhöhung der öffentlichen Aufmerksamkeit eine Online- Petition zum Bädererhalt gestartet und das Ergebnis anschlie- ßend erfolgreich der Politik präsentiert. Im Umfeld allgemeiner Kostendynamik bleiben Spenden, Beiträ- ge, sonstige Zuwendungen und Erlöse aus wirtschaftlicher Betä- tigung die tragenden Säulen der Finanzierung. Den Spenden ist im Finanzierungsmix die größte Bedeutung zuzurechnen. Seit dem Jahr 2011 fließt der Zweckbetrieb Zentraler Wasserret- tungsdienst-Küste mit voller wirtschaftlicher Wirkung in die Er- tragsrechnung des Präsidiums ein. Diese durch den Bundesver- band übernommene überregionale Aufgabe ist von sehr hoher Bedeutung und soll sich absehbar möglichst selbst tragen. In der Spendenakquise begründete die DLRG vor rund 25 Jahren ihre heute noch erfolgreiche Strategie. Dies betrifft das gezielte zentrale Einwerben und Betreuen von Spendern und Förderern durch Kommunikation per klassischem Brief. Zu diesem Zweck hat der Bundesverband mit Untergliederungen ein gemeinsa- mes Projekt der Spendenwerbung eingerichtet, das die Bereit- stellung eingeworbener Spendenmittel für zentrale, regionale und lokale Zwecke realisiert. Dank der verlässlichen Unterstüt- zung der Förderer bilden die Spenden so heute das Rückgrat der Finanzierung unserer humanitären Arbeit. Die DLRG blickt an dieser Stelle voller Dankbarkeit zurück auf ihre Mäzenin Margot Probandt-Franke, die ihr Vermögen der von ihr bereits zu Lebzeiten eingerichteten Stiftung hinterlassen hat. Aus den Erträgen dieser Stiftung werden Aufgaben der DLRG ge- fördert. Im aktuellen Berichtsjahr konnte erfreulicherweise eine Zuweisung von 300.000 Euro bereitgestellt werden. Der Betrag ist für Förderprojekte in den Basisgliederungen und der zentra- len innerverbandlichen Aus- und Fortbildung verwendet worden. Daneben hat der Bundesverband im Jahr 2006 entschieden, die (Dach-)Stiftung für Wassersicherheit zu gründen. In dieses Kon- zept wurde die Anbindung von Stiftungsvermögen der Landes- verbände und Gliederungen einbezogen, um ihnen den Weg zu eigenen (unselbstständigen) Stiftungen in vereinfachter Form zu ermöglichen. Bis zum Ende des Wirtschaftsjahres wurden bereits Legate in Höhe von über 7,9 Millionen Euro in die Stiftung über- führt. Zwischenzeitlich hatten sich 15 Tochterstiftungen (Treu- handstiftungen) mit einem Stiftungskapital von insgesamt rund 2,4 Millionen Euro angeschlossen. Diese aus zweckbestimmten Nachlässen und Zustiftungen von Untergliederungen oder der DLRG-Jugend gegründeten Treuhandstiftungen unterstützen dauerhaft die DLRG-Arbeit mit ihren Erträgen im regionalen oder zweckbezogenen Umfeld. Getragen von der Hoffnung, dass sich mit konservativer Vermö- gensverwaltung auf einem schwierigen Kapitalmarkt Erträge er- zielen lassen, stehen auch künftig Zuwendungen aus Stiftungen – wenn auch derzeit in begrenzter Höhe – zur Verfügung, um die satzungsgemäße Aufgabenerfüllung in der notwendigen Quali- tät auf Dauer zu gewährleisten. Dieser Finanzbericht bildet nicht die Zahlen des Haushalts der DLRG-Jugend ab; sie verwaltet die ihr zufließenden Mittel ge- mäß den Prinzipien in der Kinder- und Jugendpflege selbststän- dig. Das Jahresergebnis wird allerdings im kumulierten Ab- schluss mit aufgeführt, der im Internet veröffentlicht wird. Ebenfalls nicht einbezogen sind die Wirtschaftszahlen der rund 2.000 im Wesentlichen selbstständigen Untergliederungen der DLRG bundesweit. Sie erstellen ihre Abschlüsse getrennt und ei- genverantwortlich. Dies gilt auch für die ausgelagerten Struktu- ren, die ideelle DLRG-Stiftung sowie die kommerzielle DLRG Ser- vice Gesellschaft mbH. Die in diesem Finanzbericht dargestellten Zahlen spiegeln den Stand der Jahresrechnung 2019 zum Zeitpunkt der Erstellung dieses DLRG-Jahresberichts wider. Der nachlaufend im Internet (dlrg.de/transparenz) veröffentlichte Bericht des Wirtschaftsprü- fers (einschließlich Anhang mit Lagebericht, Bestätigungsver- merk und der sogenannten Vier-Sparten-Rechnung) kann in sei- nen Zahlen deshalb gegebenenfalls noch im Einzelfall abweichen. 2 Aussagen über die Ertragslage Erträge aus dem ideellen Bereich (Beiträge, Zuwendungen und Spenden), dem Zweckbetrieb Zentraler Wasserrettungsdienst- Küste und ergänzend dem wirtschaftlichen Bereich der Material- stelle sind weiterhin die unverzichtbare Grundlage einer breit ausgerichteten Finanzierung. Das operative Rohergebnis des Jahresbericht 2019 39

Kernbereiche der Mittelverwendung (in Tausend Euro) Aufklärung z. B. Projekte Öffentlichkeitsarbeit, Medien, Verbandsmagazin Lebensretter Ausbildung und Nachwuchsarbeit z. B. Bildungsarbeit (Seminare, Fachtagungen etc.), Jugendarbeit, Bundesfreiwilligendienst Rettungseinsatz Wasserrettung, Medizin, Zweckbetrieb Zentraler Wasserrettungsdienst-Küste, Katastrophen einsätze (Hochwas- ser), EU-Modul »Flood using Rescue Boats«, Rettungssport Sonstige Aktivitäten Förderung von Aktivenkleidung, Strukturfonds, Messefonds, Spendenprojekte, Ausbau Bundeszen trum und Verbandsinfrastruktur, Gremien, Reiseaufwand, Geschäftsführung, Personal- und Verwaltungsaufwendungen FINANZEN 2019 864 2018 916 1.833 1.922 3.029 3.088 12.597 16.592 5 Mittelverwendung In den Zuschüssen für Projekte sind in erheblichem Umfang Leistungen und Förderungen an die Landesverbände und de- ren Untergliederungen enthalten. Sie sind wesentlich für den Ausbau und die Fortentwicklung der Präventionsangebote und des Wasserrettungsdienstes unter anderem projektbezogen aus Stiftungsmitteln und aus dem Strukturfonds des Bundes- verbandes verwendet worden. Allein über 485.900 Euro Spen- denmittel wurden auf Antrag im Rahmen dieses Strukturfonds für innovative Entwicklungsprojekte an Untergliederungen der DLRG weitergeleitet. An die DLRG-Jugend (Bundesebene) wird für deren kinder- und jugendpflegerische Arbeit ein Globalzuschuss in Höhe von zehn Prozent der gesamten Beitragsanteile des Bundesverban- des (dies entspricht 252.600 Euro) bereitgestellt. Für die Ju- gendarbeit erhält sie ergänzend eine unmittelbare Zuwendung aus dem Familienministerium. Über die konkrete Verwendung, das heißt, ihre Arbeit als anerkannter Kinder- und Jugendver- band und ihre Projekte, entscheidet die Bundesjugend im Rah- men ihrer eigenen Personal- und Sachkompetenz. Die Aufwendungen für das Personal der Bundesgeschäftsstelle insgesamt ergeben sich außerhalb des wirtschaftlichen Ge- schäftsbetriebes durch reine Verwaltungstätigkeit sowie – zum größeren Teil – durch die Sach- und Projektarbeit im Rahmen der satzungsgemäßen Aufgaben der Fachressorts. Die arbeits- vertraglichen Bedingungen orientieren sich am Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes (TVöD). Der Vorstand der DLRG (Präsidi- um) ist dagegen unentgeltlich und ehrenamtlich tätig. Nachge- wiesene Auslagen werden erstattet. Als größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt hat es die DLRG als selbstverständliche Pflicht angesehen, im Rah- men ihrer Mitgliedschaft im Weltverband der ILS und im Kon- tinentalverband ILS Europe ihr Wissen und ihre Erfahrungen an andere Wasserrettungsorganisationen weiterzugeben und den Aufbau der dortigen Strukturen zu begleiten. Insgesamt wurden für die internationale Arbeit 53.900 Euro aufgewendet. Mit Aussetzung der Wehrpflicht hatte die Bundesregierung neue Freiwilligendienste gesetzlich geregelt. Die DLRG hat im Bundesfreiwilligendienst (BFD) den Status einer Zentralstelle und eröffnet damit den Gliederungen bundesweit den Zugang als Einsatzstelle für dieses immer noch junge Instrument des bürgerschaftlichen Engagements. Der Bundesverband bündelt die administrativen Aufgaben und informiert alle Beteiligten regelmäßig über die sich entwickelnden Bedingungen. Zudem unterstützt er den Ausbau von Einsatzstellen sowie die Vermitt- lung der Freiwilligen und deren Aus- und Fortbildung. Dazu hatte er im Jahr 2019 mit 757.300 Euro erhebliche Aufwendun- gen, die die Fördersumme aus dem Bundesfamilienministe- rium deutlich übersteigen. Für den zentralen Zweckbetrieb Wasserrettungsdienst-Küste sind im Berichtsjahr 2019 Aufwendungen in Höhe von 1.523.200 Euro angefallen. 6 Die Vermögensentwicklung Das Vermögen der DLRG e. V. hat sich insgesamt betrachtet er- heblich vermehrt, ist aber in wesentlichen Teilen in der Immo- bilie des Bundeszentrums in Bad Nenndorf angelegt: Die Bun- desgeschäftsstelle wird regelmäßig durch Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen sowie Um- und Erweiterungs- bauten aufgewertet und folgt so dem veränderten Nutzungs- bedarf. Auf Beschluss des Präsidialrates wurde im Jahr 2019 die Bundesschule mit dem Hotelbereich der DLRG um 20 Zim- mer und zwei Tagungsräume erweitert. Außerdem erfolgte eine Zentralisierung der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatech- nik. Im Wirtschaftsjahr 2019 fielen dafür bereits erhebliche Baukosten an. Der größte Teil davon wird durch langfristige Bankdarlehen finanziert, sodass sich die liquiden Mittel durch die Spendeneinnahmen deutlich verbessern konnten. 7 Rücklagen und Rückstellungen Die freie Rücklage nach § 62 Abs. 1, Nr. 3 der Abgabenordnung wurde im Rahmen der steuergesetzlichen Möglichkeiten um mehr als 1,7 Millionen Euro erhöht. Zur Sicherung der mit Rücklagen und Rückstellung verbundenen Verpflichtungen und Stärkung der Leistungsfähigkeit wird die entsprechende Liquidität ertragsbringend angelegt. Die zweckgebundenen Rücklagen dienen dazu, dass der Bun- desverband seine satzungsmäßigen Zwecke nachhaltig und kontinuierlich erfüllen sowie größere Herausforderungen be- wältigen kann. Ein Großteil der Rücklagen hängt mit dem Pro- jekt des Bundeszentrums als zentrales Tagungs-, Schulungs- Jahresbericht 2019 41

IMPRESSUM Herausgeber Präsidium der DLRG • Verantwortlich i. S. d. P. Frank Villmow • Redaktion Achim Wiese, Martin Holzhau- se, Fabian Preuss • Autoren Anne- Kathrin Pöhler, Thomas Matthews • Layout Martin Holzhause • Umschlag: Bernd Struckmeyer – bst67.de • Druck QUBUS media GmbH, Beck- straße 10, 30457 Han nover • Redaktionsanschrift DLRG-Bundes geschäfts stelle, Im Niedernfeld 1–3, 31542 Bad Nenndorf • Kontakt Tel. 05723 955-440 | E-Mail: kommunika tion@bgst.dlrg.de GENDER-HINWEIS Zur besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Bericht überwiegend die männliche Form (generisches Maskulinum) verwendet. Entspre- chende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.