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DLRG Einsatzberichte

Einsatzfahrzeuge auf Deich im Morgengrauen (c)M. Felske
Ertrinkungsunfall

Personen im PKW von Hochwasser eingeschlossen

Einsatz von:
OG Butjadingen e.V.
Einsatzart:
Ertrinkungsunfall
Einsatztyp:
SEG-Einsatz
Einsatztag:
29.10.2017 - 29.10.2017
Alarmierung:
Alarmierung durch Leitstelle
am 29.10.2017 um 04:57 Uhr
Einsatzende:
29.10.2017 um 11:30 Uhr
Einsatzregion:
Gemeinde Jade
Einsatzort:
Strandbad Sehestedt
eingetroffen um 05:25 Uhr
Einsatzauftrag:
Suchen und Retten.
Einsatzgrund:
Sturmtief "Herward" tobt über der Region und bringt auch eine schwere Strumflut mit sich. Bei Orkanböen aus Richtung Nordwest wird eine schwere Sturmflut von 2,00 bis 2,5 m über Normal Null erwartet. Hochwasser ist gegen 06:20 Uhr.

Um 04:21 Uhr, ging bei der Kooperative Großleitstelle Oldenburg (KGO Oldenburg)ein Notruf von einer männlichen Person ein. Der Anrufer teilte mit, dass er sich auf dem Gelände eines Strandbades in einem VW Bulli befindet und dieser nun von der stark ansteigenden Flut erfasst wird. Das Gespräch wurde daraufhin unterbrochen und ein Rückruf verlief erfolglos.

Eine sofort eingeleitete Handyortung lässt vermuten, das sich der Anrufer im Bereich des Strandbades Sehestedt aufhält.

Eine Funkstreifenwagenbesatzung stellt vor Ort fest, das sie das Strandgelände aufgrund der eingesetzten Sturmflut nicht mehr erreichen kann. Im Bereich des Parkplatzes erkennen die Beamten ein schwaches Licht.
Beteiligte Gliederungen:
  • Ortsgruppe Nordenham e.V.
Eingesetzte Kräfte
2/0/10/12
  • 1 Einsatzleiter DLRG
  • 9 Wasserretter
  • 1 Bootsführer
  • 1 Zugführer
Eingesetzte Einsatzmittel
  • Geräteanhänger SEG - BRA-N112
  • Nissan Navara (GW-WR) - 71/58/1 - BRA-WR112
  • VW Touareg (KdoW) - 71/17/2 - BRA-OG112
  • VW T4 (MTW) - 71/17/1 - BRA-LR112
  • MRB Heete II (IRB) (RTB) - 3/41
  • Butenland (RTB) - 71/78/1 - BRA-BU112
  • MRB Butje (Schlauchboot) (RTB) - 0/41

  • Kurzbericht:

    Mit dem Einsatzstichwort "Hilfeleistung gering / Person in PKW - läuft voll Wasser" wurde um 04:57 Uhr die DLRG Ortsgruppe Butjadingen alarmiert. Obwohl sich die Anfahrt durch herumfliegende Gegenstände und zahlreiche Tiere auf der Fahrbahn schwierig gestaltet, treffen die ersten DLRG Einsatzkräfte um 05:25 Uhr an der Einsatzstelle ein. Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst sind bereits vor Ort.

    Beim Lösen der Sicherungsgurte für das Rettungsboot "Butje", wird dieses von einer Orkanböe erfasst und vom Anhänger geweht. Die Wasserretter können es nicht halten. Ein Wasserretter wird verletzt. Das Boot bleibt unbeschädigt. Der verletzte Rettungschwimmer wird vor Ort durch den Rettungsdienst behandelt und kann danach weiter eingesetzt werden.

    Zu diesem Zeitpunkt ist kein Licht mehr am vermeindlichen Fahrzeugstandort zu erkennen. Im Deichvorland herrscht absolute Dunkelheit, das Wasser steht am Deichfuß und der Sturm sorgt für einen starken Wellengang. Zeitweise erreichen die Wellen eine Höhe von ca zwei Metern.

    Das Rettungsboot "Butje" wird zu Wasser gelassen und startet in Richtung Strandgelände. Dieser Versuch wird kurz darauf abgebrochen. Das Boot erweist sich als ungeeignet und der Einsatz als zu gefährlich.

    Wenig später wird ein neuer Rettungsversuch gestartet, eingesetzt wird jetzt das nachgeführte Rettungsboot "Heete", hierbei handelt es sich um ein Boot, das extra für den Einsatz bei starker Brandung konzipiert ist (IRB390).

    Mit diesem Boot gelingt es der Besatzung, in das Deichvorland Richtung Strandgelände vorzustoßen. Um ca.06:40 Uhr nimmt ein Rettungsschwimmer trotz der lauten Umgebung leise Hilferufe wahr. Der Bootsbesatzung gelingt es, auch durch schwimmerischen Einsatz, einen 59 Jahre alten Mann der sich an einem Pfahl in den Fluten festklammert, aufzunehmen.
    Der völlig entkräftete und unterkühlte Mann wird an Land gebracht und dort dem Rettungsdienst übergeben.

    Während der Erstversorgung gibt der Mann an, das sich noch eine weitere Person in dem Bereich befindet. Offenbar haben beide Personen in einem zum Campingwagen umgebauten VW-Bus auf dem Parkplatz am Strandbad übernachtet. Über den Verbeib der zweiten Person liegen zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Angaben vor.

    Einsatzkräfte der DLRG wagen darauf hin einen zweiten Vorstoß in das Deichvorland. Aufgrund der hohen Wellen und der zahlreichen durch das Hochwasser nicht sichtbaren Hindernisse wie Zäune usw. kein ungefährliches Unterfangen.
    Bei dem erneuten Vorstoß kann das Fahrzeug im Strandbereich ca 500 Meter vom Deich entfernt,  lokalisiert werden. Rettungsschwimmer suchen den Bereich um das Fahrzeug ab und prüfen soweit möglich, ob sich noch eine Person im Fahrzeug aufhält. Es werden keine Feststellungen gemacht.
    Der Einsatz wird an dieser Stelle unterbrochen, die Wasserretter kehren zurück.

    Parallel werden weitere Feuerwehrkräfte zur Einsatzstelle gerufen. Fußgruppen der Feuerwehr suchen den Deichfuß unter anderem mit Wärmebildkameras ab, um auszuschließen, das sich die vermisste Person an den Deich gerettet hat.
    Des weiteren wird über die Einsatzleitung versucht Luftunterstützung durch Hubschrauber anzufordern ein aufgrund der extremen Wetterlage sehr schwieriges Unterfangen. Dennoch trifft um 07:51 Uhr ein SAR-Rettungshubschrauber (Typ SeaKing) der Marineflieger an der Einsatzstelle ein.

    Der Hubschrauber überfliegt das Gebiet nach Suchmuster und setzt aus der Luft eine Wärmebildkamera ein. Um 08:37 Uhr wird im Deichvorland eine leblose Person durch den Hubschrauber gesichtet und die Stelle per Rauchkörper markiert.

    Wasserretter der DLRG Butjadingen werden am Deich vom Hubschrauber aufgenommen, in das noch überflutete Deichvorland geflogen und über der leblosen Person mit einer Seilwinde abgelassen. Sie sichern die verunfallte Person und legen sie in einen vom Hubschrauber abgelassenen Bergekorb. Die leblose Person wird dann an Land geflogen und dem Rettungsdienst übergeben. Der Notarzt kann leider nur den Tod des 63-jährigen Mannes aus Halvar (NRW) feststellen.

    Eingesetzte Einheiten:

    DLRG Butjadingen
    DLRG Nordenham
    Feuerwehr Schweiburg
    Feuerwehr Reitland
    Polizei
    Marineflieger (SAR-Hubschrauber SeaKing)
    Rettungsdienst Wesermarsch
    Rettungsdienst Friesland
    Kreisbrandmeister

    Die Zusammenarbeit aller beteiligten Einsatzkräfte verlief eng und reibungslos. Die DLRG Ortsgruppe Nordenham, die ebenfalls alarmiert wurde, unterstützte uns im Bereich Logistik.

    Die Einsatzkräfte der DLRG verlassen die Einsatzstelle gegen 09:30 Uhr. Es folgen an der Unterkunft umfangreiche Aufräum- und Reinigungsarbeiten am Material um die Einsatzbereitschaft wieder herzustellen und eine ausgiebige Einsatznachbesprechung.

    Einsatznachsorge ist sichergestellt.



    PRESSE:

    Pressemitteilung 1 der Polizei
    Pressemitteilung 2 der Polizei

    NWZ-online / Wesermarsch Zeitung

    Videobericht - NWZ-Play

    Westfalenpost

    Einsatzfahrzeuge auf Deich im Morgengrauen (c)M. Felske
    Einsatzfahrzeuge auf Deich in Sehestedt im Morgengrauen (c) M. Felske
    SEA-King trifft ein (c) M. Felske
    SAR-Hubschrauber fliegt im Morgengrauen über den Deich in Sehestedt (c) M. Felske
    Einsatzkräfte Sehestedt (c) M. Felske
    Hubschrauber sucht in Sehestedt (M. Felske)
    Sehestedt (c) M. Felske
    Warnschild Sehestedt (c) M. Felske
    Rettungsschwimmer wird von Hubschrauber abgeseilt (c) M. Felske
    Rettungsschwimmer wird von Hubschrauber aufgenommen (c) C. Janßen
    Rettungsschwimmer wird von Hubschrauber aufgenommen (c) C. Janßen

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