Nimm Kontakt auf
Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG e.V. findest du hier .
Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG e.V. findest du hier .
Bad Nenndorf. Mindestens sechs Menschen sind seit dem vergangenen Wochenende hierzulande beim Baden und Wassersport ums Leben gekommen. Angesichts des anhaltenden Sommerwetters und der bevorstehenden Sommerferien rät die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) deshalb zur Vorsicht im und am Wasser. „Seien Sie sich der möglichen Gefahren bewusst und verbringen Sie ihre Freizeit im Wasser sicher an bewachten Badestellen“, appelliert der Leiter Einsatz der DLRG, Alexander Paffrath.
Die meisten tödlichen Unfälle ereignen sich an unbewachten Seen und Flüssen. „Allein im vergangenen Jahr sind in Freigewässern im Binnenland mindestens 308 Menschen ums Leben gekommen. Das Risiko, dort zu ertrinken, ist um ein Vielfaches höher als an von Rettungsschwimmern bewachten Badestellen oder in Schwimmbädern“, erklärt Paffrath. So geschah es leider mehrfach am vergangenen Wochenende: In Hamburg verlor ein 35-jähriger Mann beim Schwimmen in einem See sein Leben; in Bayern eine 82-jährige Frau in einem Weiher und ein 65-Jähriger in einem Stausee. „Wer in einem unbewachten Gewässerbereich schwimmen geht, sollte nicht allein unterwegs sein und sich besser parallel zum Ufer bewegen anstatt weit hinaus“, so Paffrath. Auch steigere die Gegenwart weiterer Menschen auf der Liegewiese oder am Badestrand die Chancen auf Rettung, sollte es zum Notfall kommen.
Kinder immer im Blick haben
Doch auch in gut besuchten Strandbädern mit Badeaufsicht kann es zu tödlichen Unfällen kommen, wie das tragische Unglück an einem Stausee im Saarland am Wochenende belegte. Dort kam für einen siebenjährigen Jungen jede Hilfe zu spät. „Leider passieren diese Unfälle vereinzelt immer wieder“, weiß der Leiter Einsatz der DLRG und setzt fort: „Gerade Kinder kennen die Gefahren oft nicht und wissen nicht, was zu tun ist, wenn sie in eine gefährliche Situation geraten.“ Eltern und andere Aufsichtspersonen müssten permanent aufmerksam sein und sollten ihre Kinder im Wasser nie aus den Augen lassen. Bei Vorschulkindern und Grundschülern, die nicht schwimmen können, sollten sie gar stets in Armreichweite bleiben. Da sich unter anderem bedingt durch die Pandemie die Zahl der Nichtschwimmer unter den Kindern in der Grundschule verdoppelt habe, sei auch das Unfallrisiko nochmals gestiegen.
Weste tragen rettet Leben
Gefährlich wird es zudem, wenn Menschen unbeabsichtigt plötzlich ins Wasser geraten. Am Samstagabend ertrank ein 24-jähriger Stand-Up-Paddler in einem See in Duisburg. Wie der Berichterstattung zu entnehmen ist, konnte er weder schwimmen noch war er mit einer Schwimmweste unterwegs. Auf den breiten und stabilen Boards, die sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit erfreuen, fühlen sich viele Menschen vermeintlich sicher. „Diese Sicherheit trügt“, mahnt Paffrath. Selbst gute Schwimmer könnten Probleme bekommen, wenn sie nach einiger Zeit auf dem Brett aufgeheizt ins kühle Wasser fallen. Herzrhythmusstörungen oder im schlimmsten Fall der Herzstillstand seien mögliche Folgen. Eine Auftriebsweste helfe, die Atemwege über Wasser zu behalten und womöglich kritische Momente eher zu überstehen. Diese sei auch auf allen anderen Wassersportgeräten ratsam.
Flaggen warnen vor
Ein weiterer Todesfall ereignete sich am Montag am Timmendorfer Strand, wo ein 18-Jähriger ums Leben kam. An den Wachstationen im bewachten Badebereich hatten die Rettungsschwimmer der DLRG die gelbe Flagge gehisst. „Die Bedingungen im Wasser sind dann aufgrund der Witterungsverhältnisse und Strömungen so gefährlich, dass zumindest ungeübte Schwimmer und Nichtschwimmer am Strand bleiben sollten“, erklärt Paffrath. Weht eine rote Flagge, sollte niemand mehr im Wasser sein, dann ist Schwimmen lebensgefährlich. Rot-gelbe Flaggen auf den Stationen der Wasserretter und am Strand markierten eine bewachte Badezone, in der Rettungsschwimmer Aufsicht führten. „Ich bitte alle Badegäste, im Sommer möglichst immer in diesen Bereichen ins Wasser zu gehen“, so der Appell des Leiters Einsatz. Was die Flaggen bedeuten, werde auf Infotafeln, unter anderem an den Strandzugängen und den Wachstationen, erklärt.
Weitere Unglücke verhindert
Paffrath und die insgesamt über 42.000 Rettungsschwimmer der DLRG, deren Ausbildung und Ausstattung zum Großteil durch Spenden finanziert wird, werden in den kommenden Sommerwochen ehrenamtlich an fast 2.500 Badestellen eine sichere Freizeit am Wasser ermöglichen und im Ernstfall um jedes Leben kämpfen. So bewahrten die Lebensretter zuletzt etwa am Markkleeberger See bei Leipzig einen Fünfjährigen, der vom SUP gefallen war, vor dem Ertrinken. Ein ähnlicher Fall ereignete sich am Sonntag auf Hiddensee, wo ein unterkühlter Sechsjähriger sich mit letzter Kraft an Brett festhielt. In Graal-Müritz an der Ostsee kam ein Retter einem Zehnjährigen in lebensbedrohlicher Situation zu Hilfe. An einem Stausee im Erzgebirge retteten die Freiwilligen einen 83-jährigen Schwimmer, der bereits untergegangen war. Und am Timmendorfer Strand holten Rettungsschwimmer am Wochenende bei gehisster roter Flagge gleich sieben Personen aus dem Wasser und begaben sich dabei selbst in Lebensgefahr.
Damit die schöne Sommerzeit kein böses Ende nimmt, sollten Eltern, Schwimmer und Badeurlauber folgende Hinweise beachten:
Weitere Informationen zum Thema und eine Übersicht der DLRG Wachstationen in Deutschland gibt es unter dlrg.de/informieren/freizeit-im-wasser/
Pressekontakt: Martin Holzhause, Leiter DLRG Pressestelle, Telefon: 05723 955 442, mobil: 0162 175 12 04, E-Mail: presse@dlrg.de
Diese Webseite nutzt Tracking-Technologie, um die Zahl der Besucher zu ermitteln und um unser Angebot stetig verbessern zu können.
Die Auswahl (auch die Ablehnung) wird dauerhaft gespeichert. Über die Datenschutzseite lässt sich die Auswahl zurücksetzen.